Berlin - Verhinderte ein purer Zufall einen Terroranschlag in Berlin? Bundespolizisten wollten Mittwochnachmittag einen Mann am S-Bahnhof Neukölln kontrollieren. Dieser flüchtete jedoch über die Gleise und ließ eine verdächtige Tasche zurück - mit Sprengstoff.
Die Polizei sah sich dazu veranlasst, den explosiven Fund noch in unmittelbarer Nähe - in einem Park und nicht wie sonst üblich auf dem Sprengplatz in Grunewald - zu sprengen.
Medienberichten zufolge handelt es sich um hochexplosives Triacetontriperoxid, kurz TATP. Ein Sprengsatz, der gerne von Islamisten verwendet wird. So wurde der Sprengstoff auch bei den Terroranschlägen in Brüssel und Paris genutzt.
Die Berliner Polizei wollte dies "weder bestätigen noch dementieren", wie eine Sprecherin sagte. Die Fahndung läuft derweil weiter auf Hochtouren.
Erste Erfolge gibt es offenbar schon. So ist der Polizei laut B.Z. der Name des Bomben-Flüchtigen bekannt. Auch sein Begleiter, der ebenfalls vom S-Bahnhof die Flucht ergriff, ist identifiziert.
Das Problem: Beide sollen keinen festen Wohnsitz haben, sind aber bereits polizeibekannt. Demnach handelt es sich bei dem Duo nach B.Z.-Informationen um Automatensprenger. Hinweise auf einen Terroranschlag gebe es bislang nicht.
Wollten sie also "nur" einen Geldautomaten sprengen oder verhinderte der Zufallsfund doch Schlimmeres? Das werden die Ermittlungen ergeben. Die beiden Männer sind nach wie vor auf der Flucht.