Brutalo-Attacke auf Mann in Neukölln: Juden-Hassern soll der Prozess gemacht werden

Von Marion van der Kraats

Berlin - Sie sollen auf einen Mann in Berlin-Neukölln eingeschlagen und -getreten haben.

Die Staatsanwaltschaft hat die Attacke nach eigenen Angaben nicht als versuchtes Tötungsdelikt angeklagt, weil die Beschuldigten ihre Drohung, den Mann zu töten, nicht weiter verfolgt hätten. (Archivbild)
Die Staatsanwaltschaft hat die Attacke nach eigenen Angaben nicht als versuchtes Tötungsdelikt angeklagt, weil die Beschuldigten ihre Drohung, den Mann zu töten, nicht weiter verfolgt hätten. (Archivbild)  © Fabian Sommer/dpa

Die Staatsanwaltschaft geht von einem antisemitischen Motiv aus und hat nun Anklage wegen gefährlicher Körperverletzung gegen zwei 24-Jährige erhoben, wie ein Sprecher mitteilte.

Gemeinsam mit anderen Männern sollen die beiden Verdächtigen am 15. Februar 2024 den 37-Jährigen attackiert haben.

Dabei sollen sie skandiert haben, dass der Mann sterben solle, weil er Jude sei, so die Staatsanwaltschaft. Schläge und Tritte trafen das Opfer an Kopf und Oberkörper.

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Der 37-Jährige, der laut Staatsanwaltschaft kein Jude ist, habe erhebliche Schmerzen erlitten. Warum die Täter davon ausgingen, dass das Opfer Jude sei, konnte nicht ermittelt werden.

Die Staatsanwaltschaft hat die Attacke nach eigenen Angaben nicht als versuchtes Tötungsdelikt angeklagt, weil die Beschuldigten ihre Drohung, den Mann zu töten, nicht weiter verfolgt hätten. Dies werde juristisch als "strafbefreiender Rücktritt" bewertet. Darum wurde die Tat als gefährliche Körperverletzung beim Amtsgericht Tiergarten angeklagt.

Die mutmaßlichen Täter wurden nach den Angaben aufgrund von Zeugenaussagen ermittelt. Die Mittäter konnten laut Staatsanwaltschaft noch nicht gefunden werden.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa

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