Brennpunkt Görlitzer Park: Plötzlich hallen Schüsse durch Kreuzberg
Berlin - Wilde Szenen am Pfingstsonntag in Berlin-Kreuzberg! Ein 32 Jahre alter Mann ist bei einem Überfall im Görlitzer Park angeschossen und verletzt worden.

Er sei anschließend zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gekommen, teilte die Polizei am Montag mit. Lebensgefahr bestehe nicht.
Zwei Männer im Alter von 20 und 23 Jahren hätten ihn zunächst gegen 8 Uhr morgens angesprochen, hieß es nach derzeitigem Kenntnisstand.
Im Verlaufe des Gesprächs drückte laut Polizei einer der Verdächtigen ihm dann einen Revolver gegen die Brust und forderten sein Handy - vergeblich. Daher feuerte der Unbekannte einmal auf den Boden zwischen die Beine des 32-Jährigen.
Daraufhin versuchte das Opfer, in Richtung Wiener Straße zu fliehen - und zwei weitere Schüsse sollen dann gefallen sein. Eine der Kugeln streifte dabei den 32-Jährigen am Oberschenkel und brachte ihn so zu Fall.
Laut Polizeiangaben bemerkten Zeugen den Vorfall und hefteten sich an die Fersen des Räuber-Duos durch den Görlitzer Park.
Räuber-Duo kommt nach Überfall im Görlitzer Park in Kreuzberg wieder frei

Obwohl einer der Verdächtigen die Waffe auch auf die Verfolger richtete, könnten die Zeugen den 20-Jährigen festhalten. Die alarmierte Polizei nahm dank Zeugenhinweisen auch den 23-Jährigen fest, der sich in einem Gebüsch versteckt hatte. Dort entdeckten die Beamten auch eine scharfe Schusswaffe und stellen diese sicher.
Die beiden Verdächtigen wurden zunächst der Kriminalpolizei überstellt. Im Anschluss an die weiteren Ermittlungen kommen sie nach Entscheidung der Staatsanwaltschaft Berlin am Montag wieder auf freien Fuß.
Der Görlitzer Park gilt als Kriminalitätsschwerpunkt in Berlin und ist vor allem als Drogen-Hotspot bekannt. Der schwarz-rote Senat plant daher, dass das Görli-Gelände umzäunt wird und zudem 19 abschließbare Türen bekommt.
Der grün dominierte Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ist gegen die nächtliche Schließung und erwägt eine Klage.
Titelfoto: Paul Zinken/dpa