Berliner Arzt soll schwer depressiver Studentin tödliche Infusion gelegt haben

Berlin - Ein Berliner Arzt soll einer depressiven Frau eine tödliche Infusion gelegt haben.

Der Mediziner engagiert sich laut Staatsanwaltschaft seit 2020 in einem deutschen Sterbehilfeverein. (Archivbild)
Der Mediziner engagiert sich laut Staatsanwaltschaft seit 2020 in einem deutschen Sterbehilfeverein. (Archivbild)  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Die Staatsanwaltschaft wirft dem damals 72-Jährigen Totschlag in mittelbarer Täterschaft beziehungsweise gefährliche Körperverletzung vor, wie eine Sprecherin am Donnerstag mitteilte.

Der Arzt soll der 37-Jährigen 2021 tödliche Medikamente verabreicht haben. Zu diesem Zeitpunkt soll die Studentin wegen ihrer schweren Depression laut Anklage nicht in der Lage gewesen sein, einen freien Willen zu bilden.

In Deutschland ist die aktive Sterbehilfe, also einem Menschen ein tödlich wirkendes Mittel zu geben, verboten.

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Im vorliegenden Fall soll der Mediziner der Frau verbotenerweise zunächst im Juni 2021 tödlich wirkende Tabletten zur Verfügung gestellt haben. Laut Anklage erbrach die Studentin diese jedoch, sodass sie überlebte.

Drei Wochen später soll der 72-Jährige ihr dann in einem Hotelzimmer eine Infusion mit einem anderen Medikament gelegt haben, die sie dann selbst ausgelöst haben soll. Wenige Minuten später sei die Frau gestorben.

Der Mediziner engagiert sich laut Staatsanwaltschaft seit 2020 in einem deutschen Sterbehilfeverein.

Die Anklage wirft ihm vor, er habe die Studentin in einer akuten Phase ihrer Depression in der Ansicht bestärkt, dass es keine weiteren zielführenden Therapiemöglichkeiten und damit keine Hoffnung auf eine langfristige Besserung ihrer gesundheitlichen Situation gebe.

Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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