Verdächtiger (74) nach Attacke auf Franziska Giffey in Psychiatrie!
Berlin - Nach dem Angriff auf die Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (46, SPD) ist der mutmaßliche Täter identifiziert worden. Er kam in eine Psychiatrie.
Das bestätigte die Sprecherin der Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwoch auf Nachfrage von TAG24.
"Der Beschluss zur vorläufigen Unterbringung des Beschuldigten in einem psychiatrischen Krankenhaus wurde eben antragsgemäß erlassen und in Vollzug gesetzt", teilte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft beim Portal X (früher Twitter) mit.
Gegen den 74 Jahre alten Mann liegen bereits Erkenntnisse aus dem Bereich des Staatsschutzes und der Hasskriminalität vor, wie Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam mitteilten.
Giffey war am Dienstagnachmittag in einer Bibliothek im Stadtteil Rudow im Berliner Süden angegriffen worden.
Sie habe mit der Leiterin der Bibliothek gesprochen, teilte Giffey am Mittwoch auf Instagram mit. "Auf dieses Gespräch konzentriert habe ich plötzlich von hinten einen harten Schlag an Kopf und Nacken gespürt. Ein Mann hatte mich mit einem Beutel, gefüllt mit hartem Inhalt, attackiert."
Giffey-Angreifer soll auch gesprochen haben
Giffey schrieb weiter, die Bibliothek im Bezirk Neukölln sei für sie aus alter politischer Verbundenheit ein sehr besonderer Ort, für den sie sich immer eingesetzt habe. "Dass ich dort einmal angegriffen werden würde, hätte ich nie für möglich gehalten." Und weiter: "Nach dem ersten Schreck kann ich sagen, es geht mir gut."
Die Polizei hatte in der Nacht zu Mittwoch mitgeteilt, Giffey habe sich "kurzzeitig zur ambulanten Behandlung der Kopf- sowie Nackenschmerzen in ein Krankenhaus begeben". Der Angreifer habe sich nach der Tat entfernt.
Er soll nach Angaben der SPD-Politikerin auch gesprochen haben. "Er hat etwas gesagt", sagte Giffey am Mittwoch am Rande eines Termins vor Journalisten. "Aber die Polizei hat mich gebeten, aus ermittlungstaktischen Gründen nicht zu sagen, was er gesagt hat."
Der Angriff in der Stadtteilbibliothek Alt-Rudow sei eine Sache von Sekunden gewesen. "Das war wie eine Schockstarre", sagte Giffey.
"Weil niemand damit gerechnet hatte und alle einen Moment hatten, wo sie gar nicht richtig wussten, was macht man jetzt? Und diesen Moment hat der Täter auch genutzt, um das Haus zu verlassen."
Erstmeldung von 11.25 Uhr, zuletzt aktualisiert um 19.42 Uhr.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa