Vermisste Rebecca: Erfahrener Experte äußert grausamen Verdacht

Berlin - Der Fall um die Rebecca Reusch aus Berlin wirft viele Fragen auf. Monatelang war es das beherrschende Thema in den Medien, bevor es ruhiger in dem Fall um die vermisste 15-Jährige wurde. Am Mittwochabend war Vermissten-Experte Peter Jamin (68) zu Gast bei "Markus Lanz" (TAG24 berichtete). In der ZDF-Show appellierte der 68-Jährige an die Polizei – und äußert Vermutungen.

Seit dem 18. Februar ist Rebecca verschwunden. (Bildmontage)
Seit dem 18. Februar ist Rebecca verschwunden. (Bildmontage)  © Screenshot/Instagram/viiiivaaa_, DPA

Seit dem 18. Februar 2019 wird Rebecca Reusch aus Berlin-Neukölln vermisst. Die Polizei ließ keinen Stein auf dem anderen, wertete 2.300 Hinweise aus – und doch fehlt von der Schülerin jede Spur.

Peter Jasmin weiß, wovon er redet, beschäftigt er sich doch seit 25 Jahren mit Vermisstenfällen. In 2.000 habe er helfen können. Einen derartigen Einsatz wie bei der Suche nach Rebecca habe er bisher allerdings noch nicht erlebt.

"Bei Rebecca Reusch war der Einsatz der Polizei außergewöhnlich. Auch wenn die Ermittler noch immer nicht weiter sind: Ein solches Engagement wünscht man sich auch für andere Fälle." Daher appelliert er an die Polizei: "Meine Bitte ist: Kümmern Sie sich um alle Vermissten so wie um Rebecca."

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Dass Rebecca schon am Tag ihres mysteriösen Verschwinden tot sein könnte, bezweifelt der Buchautor ("Ohne jede Spur - Wahre Geschichten von vermissten Menschen): "Die Polizei verfügt über keine belastbaren Beweise, die einen Täter überführen könnten. Das Mädchen kann auch freiwillig weggegangen sein, etwa weil es sich im Internet verliebt hat."

Auch Rebeccas Schwester Vivien brachte im März eine mögliche Internetbekanntschaft ins Spiel (TAG24 berichtete).

Kriminaltechniker der Berliner Polizei untersuchen das Haus der Schwester der verschwundenen 15-jährigen Rebecca.
Kriminaltechniker der Berliner Polizei untersuchen das Haus der Schwester der verschwundenen 15-jährigen Rebecca.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Weiter fuhr Jasmin fort: "Darauf gibt es ja auch durchaus Hinweise. In meinem neuen Buch schildere ich in einer wahren Story, wie das geht. Denkbar ist allerdings auch, dass die Schülerin entführt und eingesperrt worden ist. Ebenfalls in meinem neuen Buch schildere ich einen wahren Fall, in dem ein 16-jähriges Mädchen eineinhalb Jahre entführt, eingesperrt und gefoltert wurde."

Damals geriet Florian R., der Schwager von Rebecca Reusch, unter Verdacht, die Schülerin getötet zu haben.

Der 27-Jährige saß deswegen in Untersuchungshaft, wurde jedoch aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen. Dennoch geht die Polizei weiter von einem Tötungsdelikt aus. Florian R. gilt weiter als tatverdächtig.

Es ist nicht das erste Mal, dass Peter Jasmin mögliche Szenarien ausmalt, was am Tag ihres Verschwindens am 18. Februar vorgefallen ist (TAG24 berichtete).

Titelfoto: Screenshot/Instagram/viiiivaaa_, DPA

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