Anschlag auf Polizeiauto: "Einsatzkräfte hörten islamistische Ausrufe"
Berlin - Missglückter Anschlag: In der Nacht zu Donnerstag ist ein Streifenwagen in Berlin-Kreuzberg mutmaßlich mit Molotowcocktails beworfen worden.

Die potenziellen Brandsätze verfehlten ihr Ziel jedoch und zündeten auch nicht, sodass weder die Einsatzkräfte noch das Polizeiauto beschädigt wurden, wie die Polizei am heutigen Donnerstag mitteilte.
Demnach waren die Beamten gegen 1 Uhr auf der Friedrichstraße unterwegs gewesen, um zu brennenden Müllcontainern zu fahren.
Im Bereich der Franz-Klühs-Straße soll bei der Anfahrt eine bislang unbekannt gebliebene Gruppe, bestehend aus acht bis zehn vermummten Personen, Richtung Mehringplatz geflüchtet sein.
Zwei der Beteiligten hätten dann "zwei mit unbekannter Flüssigkeit gefüllte Flaschen, verstopft mit einem textilen Stoff", Richtung Streifenwagen geworfen. "Die Einsatzkräfte hörten islamistische Ausrufe der wegrennenden Personen", hieß es im Polizeibericht.
Nach dem Überfall der Hamas auf Israel hatte die Behörde am Mittwoch zwei pro-palästinensische Demonstrationen im Vorfeld verboten. Die Veranstalter warfen der Polizei in diesem Zusammenhang Rassismus vor.
Polizei verbietet erneut pro-palästinensische Demonstration in Berlin

Trotzdem mussten die Beamten im Verlauf des Mittwochabends immer wieder Menschenansammlungen in Berlin-Neukölln auflösen, wobei es zu Ausschreitungen kam.
Auch eine für den heutigen Donnerstag geplante Versammlung am Potsdamer Platz hat die Sicherheitsbehörde untersagt. Unter dem Motto "Solidarität mit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen" wollten sich dort rund 200 Personen zwischen 16 und 18 Uhr einfinden.
Erfahrungen der (jüngeren) Vergangenheit hätten gezeigt, dass eine unmittelbare Gefahr bestehe, dass es bei der Protestkundgebung zu volksverhetzenden, antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichungen und Gewaltausbrüchen kommen könne, begründete die Polizei das Verbot.
Daher wurden auch sämtliche Ersatzveranstaltung bis zum 18. Oktober 2023 in Berlin verboten.
Titelfoto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa