Berlin - In Berlin-Schöneberg hat ein 40-Jähriger am Donnerstagmorgen für einen SEK-Einsatz gesorgt. Angefangen hatte alles sehr viel weniger dramatisch: mit einem Gespräch unter Bauarbeitern.
Die fleißigen Malocher hatten sich - typischer Bauarbeiter-Alltag! - bereits in aller Herrgottsfrühe auf ihrem Baugerüst an der Starnberger Straße ans Werk gemacht.
Damit nicht genug: Anstatt schweigend und stoisch der eigenen Pflicht nachzugehen, nutzten die Männer ihre Arbeitszeit auch noch für eine kleine Plauderei - und das zur unchristlichen Zeit von 8 Uhr morgens!
Da platzte dem 40-jährigen Hausbewohner der Kragen, wie die Polizei mitteilte. Durch das gekippte Fenster hindurch machte er seinem Ärger über die Lautstärke Luft, indem er einen der Arbeiter wüst zu beschimpfen begann.
Dann zückte der Bewohner eine Schusswaffe, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Wenn dieser nicht leise sei, werde er schießen, drohte der 40-Jährige dem Bauarbeiter auf dem Gerüst.
Anwohner randaliert in Schöneberg: Festnahme!
Dieses Risiko wollte der solchermaßen Bedrohte lieber nicht eingehen und verständigte die Polizei. Wegen der vermeintlichen Schusswaffe (die sich später als Schreckschusswaffe erwies) kamen die Ordnungshüter gleich mit den Kollegen vom Spezialeinsatzkommando (SEK) im Schlepptau.
Das weitere Geschehen folgte der üblichen Ereigniskette: Stürmung der Wohnung, Überwältigung des Tatverdächtigen, Festnahme. Der 40-Jährige wurde bei dem Einsatz verletzt und vor Ort vom Rettungsdienst versorgt.
Hätte der Mann ein wenig besonnener auf die vermeintliche Lärmbelästigung reagiert, wären neben der Tatwaffe wohl auch die vier weiteren Waffen und die Drogen in seiner Wohnung unentdeckt geblieben.
Nach der erkennungsdienstlichen Behandlung im Polizeigewahrsam durfte der Mann wieder gehen. Die emsigen Bauarbeiter waren da - so ist zu hoffen - längst im wohlverdienten Feierabend.