Alejandro G. (†26) vor sieben Jahren ermordet: Bringt das einen wichtigen Zeugen zum Umdenken?
Von Johannes Kohlstedt
Berlin - Eine Stadt sucht einen Mörder! Auch sieben Jahre später ist der Mord am spanischen Studenten Alejandro G (†26) noch immer nicht aufgeklärt. Der Fall erregte Ende 2015 in Berlin eine Menge Aufmerksamkeit und schaffte es sogar zweimal zu "Aktenzeichen XY…ungelöst", ein entscheidender Hinweis war aber trotz 10.000 Euro Belohnung bislang nicht dabei.
Ein Cold Case ist der Fall aber noch lange nicht. Am Dienstag hat die Polizei neue Plakate rund um den Oranienplatz, den damaligen Tatort, aufgehängt. Noch immer suchen die Ermittler einen wichtigen Zeugen. Er hat wohl eine entscheidende Rolle gespielt.
Gemeldet hat er sich bislang nicht und muss nun auch keine rechtlichen Konsequenzen fürchten. "Eine Mitwisserschaft ist inzwischen verjährt und wird strafrechtlich nicht mehr verfolgt", teilte die Polizei mit.
Der Fall: Am 7. November 2015 war Alejandro G. zusammen mit einem Kumpel und einer Freundin gegen 0.45 Uhr in Kreuzberg unterwegs. Kurz vor der tödlichen Attacke ist die Begleiterin an einem eingerüsteten Haus der Oranienstraße Ecke Oranienplatz mit dem gesuchten Zeugen in einen belanglosen Streit geraten. Daraufhin mischten sich auch die anderen beiden ein, darunter auch Alejandro.
Auf Höhe der Bushaltestelle tauchte dann wie aus dem Nichts ein unbekannter Mann auf. Unvermittelt schlug er auf den Studenten ein. Dabei stach er zunächst unbemerkt mit dem Messer auf ihn ein und verletzte ihn tödlich. Trotz schneller Hilfe und Reanimationsmaßnahmen verstarb er im Krankenhaus.
Polizei sucht weiterhin wichtigen Zeugen
Beschreibung des gesuchten Zeugen:
- damals ca. 45 – 50 Jahre alt (heute 51 – 56)
- auffallend klein, etwa 155 bis 160 cm groß
- schlanke Statur mit Bauchansatz
- sehr kurzes, dunkles und dünnes Haar mit Geheimratsecken
- südländisches Aussehen
- dunkler Teint
- insgesamt ungepflegte Erscheinung
Hinweise nimmt die 7. Mordkommission in der Keithstraße 30 in Berlin-Tiergarten unter der Telefonnummer (030) 4664 – 911777 oder jede andere Dienststelle entgegen.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa, Polizei Berlin