Corona-Regelverstoß: Mega-Menschenauflauf zum Gebet vor Neuköllner Moschee!
Berlin - Trotz Kontaktverbots wegen der Corona-Pandemie haben sich am Freitag vor einer Moschee in Berlin-Neukölln nach Polizeiangaben rund 300 Menschen versammelt.
Dem Imam, dem Ordnungsamt und den Polizisten sei es nur zum Teil gelungen, die Menschen dazu zu bewegen, den vorgeschriebenen Abstand zu halten, wie die Polizei am Freitagabend twitterte.
"Das Gebet wurde im Einvernehmen mit dem Imam vorzeitig beendet", hieß es.
Die Verantwortlichen der Moschee sicherten der Polizei überdies zu, über die sozialen Medien nochmals darauf hinzuweisen, dass Gebetsrufen nicht durch persönliches Erscheinen gefolgt werden müsse.
Zudem, dass die Rufe bei erneuten Menschenansammlungen sofort beendet werden.
Hintergrund: Das Freitagsgebet in der Gemeinschaft ist gläubigen Muslimen wichtig und heilig. Wenn der Imam zum Gebet ruft, sollen Muslime seinem Ruf in die Moschee folgen. Imame rufen zwar weiterhin, aber beten jetzt alleine - eigentlich. Islamische Verbände forderten zuletzt deutschlandweit ihre Gemeindemitglieder auf, zuhause zu beten. "Gemeinschaftsgebete in den Moscheen werden (...) nicht stattfinden", erklärt der Sprecher des Koordinationsrates der Muslime (KRM), Zekeriya Altuğ.
Der Schutz des Lebens sei im Islam höchstes Gebot. Entsprechend habe schon der Prophet Mohammed "bei Gefahr die Gläubigen aufgerufen die täglichen Gottesdienste zuhause zu verrichten" - so steht es in der Empfehlung des Koordinationsrates der Muslime (KRM).
Titelfoto: Paul Zinken/dpa