Weg von "übergriffigen Männern": Bekommt die U-Bahn in Berlin ein Frauenabteil?

Von Matthias Arnold

Berlin - Bei einer Petition für die Einrichtung von speziellen Abteilen für Flinta-Personen in Berlins öffentlichen Verkehrsmitteln sind innerhalb weniger Tage mehr als 15.000 Unterschriften zusammengekommen.

Die Diskussion um Extra-Bereiche für Frauen nimmt wieder Fahrt auf.
Die Diskussion um Extra-Bereiche für Frauen nimmt wieder Fahrt auf.  © Jens Kalaene/dpa

Flinta steht für Frauen, Lesben, Inter, Nonbinär, Trans und Agender.

In Extra-Bereichen in U-Bahnen, Trams und Bussen sollen sie vor männlichen Übergriffen geschützt sein, heißt es in dem Unterschriftenaufruf, der Mitte April gestartet ist. Zuvor hatte der rbb berichtet.

Die Abteile könnten demnach etwa in den hinteren Bereichen der Fahrzeuge eingerichtet werden, "dort, wo oft übergriffige Männer sitzen". Lilafarbene Sitze könnten deutlich machen, dass dort ein Schutzraum für Flinta-Personen bestehe.

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Bereits im November hatte die Berliner Grünen-Sprecherin für Verkehrspolitik im Abgeordnetenhaus, Antje Kapek (48), Extra-Abteile für Frauen in U-Bahnen gefordert, um sie im Gedränge besser vor männlichen Übergriffen zu schützen.

Hintergrund war unter anderem ein Vergewaltigungsfall im Frühjahr 2024 auf der Linie U3 im Stadtteil Zehlendorf.

BVG verweist auf Sicherheitskonzept

Die BVG verweist auf bestehende Sicherheitskonzepte wie beispielsweise Notrufsäulen.
Die BVG verweist auf bestehende Sicherheitskonzepte wie beispielsweise Notrufsäulen.  © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verweisen indes auf bereits bestehende Sicherheitsvorkehrungen.

"Wer sich unwohl fühlt oder Hilfe benötigt, hat auf jedem Bahnhof zu jeder Tages- und Nachtzeit die Möglichkeit, über die Notruf- und Informationssäulen direkten Kontakt zu unseren Mitarbeitenden und der Sicherheitsleitstelle aufzunehmen", teilte das Unternehmen mit.

Alle Fahrzeuge verfügten über Alarm- und Notrufeinrichtungen, mit denen Fahrgäste direkt zum Fahrer oder zur Fahrerin durchgestellt würden.

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Zuletzt hatte das Unternehmen gemeinsame Reinigungs- und Sicherheitsstreifen auf bestimmten U-Bahn-Linien nach einer Testphase verstetigt, um das Sicherheitsgefühl zu steigern. Auch die zunehmend durchgängigen U-Bahn-Züge ohne getrennte Abteile sollen für mehr Sicherheit sorgen.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa

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