Krankes Video: U-Bahn-Surfer springt von fahrendem Zug in den Abgrund
Berlin - Ein Video löst seit einigen Tagen blankes Entsetzen aus: Mehrere Vermummte bringen sich durch leichtsinnige Aktion in Lebensgefahr.
Die sogenannten U-Bahn-Surfer zeigen in einem knapp fünfminütigen Clip was sie vom Tod halten und wie "einfach mal die Sau rauslassen" geht.
Das Video beginnt mit einer Texttafel auf Englisch und weist daraufhin, dass die gezeigten Stunts "von professionellen U-Bahn-Surfern" durchgeführt wurden. Weiter heißt es: "Versuche nicht, diese Stunts nachzustellen oder nachzumachen." Die gezeigte Strecke sei geändert worden. "Du kannst auf dieser Strecke nicht mehr surfen, ohne zu sterben".
Im Film ist ein ca. 1,5 Kilometer lange Hochtrasse der U-Bahnlinie 1 zu sehen, die zum Teil am Landwehrkanal entlang läuft und generell bei waghalsigen Aktion der sogenannten U-Bahn-Surfer-Szene große Beliebtheit genießt. Es wird bereits nach den ersten Sekunden deutlich, warum die "BERLIN KIDZ" diese Strecke gewählt haben.
Sie inszenieren unter anderem mit ausgedehnten Drohnenflügen ihre Spaziergänge auf dem Zugdach und ergänzen diese mit der umliegenden Urbanität samt heroischer Musik. Wüsste man es nicht besser, sieht es tatsächlich aus wie in einem Actionfilm. Doch der Schein trügt.
Angst vor Konsequenzen hat offenbar niemand. Auch vor dem Tod scheint sich niemand zu fürchten.
Maskiert klammern sich einige Männer am U-Bahnhof Gleisdreieck an den Zug und rauschen mit diesem über die Hochtrasse. Doch nicht genug: Einer springt sogar vom Dach des Zuges mehrere Meter tief in den parallel verlaufenden Kanal oder setzt sich klammheimlich auf die Kuppelung im Frontbereich der U-Bahn, während sein Kollege über ihm nackt den Michael Jackson mimt.
Immer wieder fällt die Gruppe durch vergleichbare Aktionen auf und prahlt damit auf der eigenen Facebook-Seite. Doch nicht nur "Surfing" gehört in der Szene, zu der sich auch die "BERLIN KIDZ" zählen, dazu. Ebenso verbreitet sind Sachbeschädigungen und Vandalismus in Form von Graffiti.
Teilweise werden direkt am Bahnhof einfahrende Züge von vorne bis hinten besprüht - in nur wenigen Sekunden oder wie im Clip gezeigt, die Fassade des rund 90 Meter hohen Postbank-Gebäudes am Halleschen Ufer.
Laut Berliner Morgenpost prüft die Berliner Polizei derzeit das Video. Ebenso ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits seit Juli 2017 wegen Sachbeschädigung. BVG-Sprecherin Petra Reetz sagte am Mittwoch: "Das ist ein Aufruf zum Selbstmord".
Titelfoto: Screenshot/Vimeo, BERLIN KIDZ