U-Bahn-Ärger in Berlin: Darum läuft's im Moment nicht rund
Berlin - Fahrgäste der Berliner U-Bahn erleben derzeit immer wieder Ausfälle und Verzögerungen. Auf nahezu allen Linien ist die Situation laut BVG angespannt. Das hat verschiedene Gründe.
"Wir haben bei den Fahrzeugen eine herausfordernde Situation", sagte Betriebsvorstand Rolf Erfurt.
Im sogenannten Kleinprofil, auf den schmaleren Linien U1 bis U4, sei es vor allem das hohe Alter der Fahrzeuge, das Probleme bereite. Manche der Züge sind demnach seit rund 60 Jahren im Einsatz. "Da hätten wir uns gefreut, wenn wir die neuen Züge deutlich früher hätten bestellen können", sagte Erfurt.
Wegen rechtlicher Auseinandersetzungen rund um die Ausschreibung für neue Fahrzeuge hatte sich zunächst die Bestellung der jüngsten Baureihe lange verzögert.
Dann führten Lieferschwierigkeiten beim Hersteller Stadler zu einer deutlich verspäteten Auslieferung der ersten Testzüge. Die Serienauslieferung soll laut BVG nun erst im kommenden Jahr beginnen.
Derzeit liefen Gespräche mit dem Aufgabenträger, dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg sowie dem Berliner Senat, um den Takt auf den Kleinprofil-Linien etwas auszuweiten.
U6 und U9: Züge lange in der Werkstatt
Auch bei den sogenannten Großprofil-Linien U6 bis U9 gibt es Probleme, die die Fahrgäste im Betrieb spüren. Ein außergewöhnlich hoher Verschleiß an den Radsätzen bestimmter Baureihen sorge derzeit für längere Werkstattaufenthalte der Fahrzeuge, hieß es.
"Wir untersuchen noch die Fehlerursache", sagte der Betriebschef.
Doch es fehlen Werkstattkapazitäten, weil die Linie U5 mit ihrer Werkstatt in Friedrichsfelde derzeit vom Netz getrennt ist. Wann die Probleme behoben sind, ist derzeit noch offen.