Endlich Besserung? So will die BVG das U-Bahn-Chaos in den Griff kriegen

Berlin - Wer mit den Öffis in Berlin unterwegs ist, braucht derzeit eine Menge Geduld. Krankheiten, Personalmangel und vor allem eine veraltete Fahrzeugflotte macht den Berliner U-Bahn-Fahrer zu schaffen. Aufgrund technischer Mängel kommt es seit Monaten quasi täglich zu Verspätungen Ausfällen.

Auf Berlins U-Bahn-Linien kommt es seit Monaten zu Ausfällen. (Archivbild)
Auf Berlins U-Bahn-Linien kommt es seit Monaten zu Ausfällen. (Archivbild)  © Christoph Soeder/dpa

Doch nun soll endlich Besserung her - durch einen Notfall-Fahrplan der BVG. Auf der U2, der U9, der U4 sowie der U1 und U3 kommt es nach Ende der Sommerferien zu kleineren Änderungen.

"Mit den Justierungen im U-Bahn-Betrieb werden wir für unsere Fahrgäste wieder zuverlässiger. Dabei halten wir das aktuelle Angebot und machen es stabiler bis die neuen Fahrzeuge da sind", sagt BVG-Boss Henrik Falk.

Konkret sollen die Takte angepasst werden, Linien verkürzt oder längere U-Bahn-Züge eingesetzt werden. Das (erhoffte) Resultat: Die U-Bahn kommt wieder verlässlicher und planbarer.

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So fährt die U1 ab 9. September am frühen und Abend nur zwischen den Bahnhöfen Nollendorfplatz und Uhlandstraße. Die U3 deckt dann den Rest ab. Sie fährt dann als "Stammlinie" zwischen Warschauer Straße und Krumme Lanke durch. Die Takte beider Linien bleiben unverändert.

Takt der U2 wird entzerrt, dafür gibt es aber längere Züge

Auch auf der U2 wird der Takt minimal verlängert.
Auch auf der U2 wird der Takt minimal verlängert.  © Christoph Soeder/dpa

Bei der viel genutzten U2 wird der Takt wiederum etwas verlängert. Statt alle vier Minuten kommt die Linie dann nur noch alle viereinhalb Minuten. "Geplant ist dafür der Einsatz von Zügen mit der maximalen Länge von acht Wagen", hieß es. Gelten soll die neue Taktung bis zum Start der Sommerferien 2025 (Ende Juli).

Dauerhaft angepasst wird der Fahrplan der U4. Bei der extrem kurzen Linie zwischen Nollendorfplatz und Innsbrucker Platz wurde es teilweise richtig wild.

Galt in den Hauptverkehrszeiten (morgens und nachmittags) ein Fünf-Minuten-Takt, verkehrte die U4 dazwischen und am Abend nur noch alle zehn Minuten. Künftig verkehrt die Linie dann in einem Sechs- bzw. Sieben-Minuten-Takt.

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Bei der U9 gelten nach dem hohen Verschleiß an Rädern die Anpassungen schon eine Woche zuvor. Die U9 ist vom 2. September an in der Hauptverkehrszeit wischen Steglitz und Wedding alle fünf statt alle vier Minuten unterwegs.

Die BVG kämpft derzeit mit einer überalterten Fahrzeugflotte. Einige Wagen befördern schon seit 60 Jahren die Fahrgäste. Ersatz ist längst bestellt, lässt aber weiter auf sich warten.

Aufgrund jahrelanger Verzögerungen bei der Ausschreibung und technischen Problemen bei der Auslieferung dürften diese aber erst im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Bis dahin heißt es wohl an vielen Bahnöfen weiter: "Wir bitten um Entschuldigung."

Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

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