Fährt die U-Bahn bald zuverlässiger? BVG-Chef will mehr Stabilität im Nahverkehr!

Berlin - Weniger Busse, verspätete oder gar nicht fahrende U-Bahnen: BVG-Chef Henrik Falk (54) will künftig einen größeren Fokus auf die Verlässlichkeit des Nahverkehrs legen.

Laut Henrik Falk (54) werde die BVG die kommenden Jahre auf höchsten Niveau arbeiten.
Laut Henrik Falk (54) werde die BVG die kommenden Jahre auf höchsten Niveau arbeiten.  © Jens Kalaene/dpa

"Es gilt, das hohe Niveau, das wir jetzt haben, die nächsten zwei, drei Jahre zu halten", sagte Falk der Deutschen Presse-Agentur. "Die Fahrgäste merken, dass das System an einigen Ecken quietscht und wir dringend Stabilität brauchen."

Sowohl was die Nachfrage angeht als auch mit Blick auf das Personal sei das Unternehmen in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Allein im ersten Halbjahr dieses Jahres seien 60 Millionen Fahrten mehr mit den Bussen und Bahnen der BVG gemacht worden als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Netto arbeiteten inzwischen 3000 mehr Beschäftigte im Unternehmen als noch vor zehn Jahren. "Lässt sich daraus schlussfolgern, dass das jetzt endlos so weiter gehen kann? Nein, auf keinen Fall", betonte Falk.

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Trotzdem werde die BVG in den nächsten Jahren weiter auf hohem Niveau einstellen, betonte Falk. Im ersten Halbjahr seien 1450 neue Mitarbeiter zur BVG gekommen, allein 500 davon beim Bus.

Allein, um Rentenabgänge auszugleichen, müssten in den nächsten Jahren ähnlich viele Einstellungen erfolgen, um das derzeitige Level halten zu können.

Falk zuversichtlich, dass bestehendes Angebot erhalten bleibt

Bei der BVG seien in der Vergangenheit zu viele Themen gleichzeitig angegangen worden.
Bei der BVG seien in der Vergangenheit zu viele Themen gleichzeitig angegangen worden.  © Daniel Naupold/dpa

Das heißt aber auch, dass das Angebot im Berliner Nahverkehr vorerst nicht weiter ausgebaut wird. "Es muss nun darum gehen, das bestehende Angebot stabiler, sauberer und sicherer zu machen", sagte der seit Januar amtierende BVG-Chef.

Mehr noch: Es bedürfe derzeit maximaler Anstrengung, im Angebot nicht weiter runter gehen zu müssen. Dies sei auch eine finanzielle Frage in den Gesprächen mit der Senatsverwaltung, die millionenschwere Haushaltslöcher stopfen muss und dabei auch die BVG in den Blick nimmt.

"Die Ambition ist da und ich bin guter Dinge, dass wir es gemeinsam hinbekommen, dass wir das Ist-Angebot auch finanziell absichern können", sagte Falk.

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Bei der BVG seien in der Vergangenheit zu viele Themen gleichzeitig angegangen worden.

Der BVG-Chef betonte deshalb, sich künftig auf bestimmte Themen fokussieren zu wollen und andere zu vernachlässigen und auch auf diese Art einen Haushaltsbeitrag zu leisten.

Titelfoto: Daniel Naupold/dpa

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