Brandgefährlicher Internet-Trend bei Kindern und Teenies: Politikerin schlägt Alarm
Berlin - Die "Hot Chip Challenge"-Mutprobe raubt nicht nur Generation TikTok den Atem. Auch Politik und Behörden haben an dem viralen Trend mit den extrem scharfen Chips zu knabbern - und ziehen Konsequenzen.
"Die Gesundheit unserer Bürgerinnen und Bürgern, insbesondere das Wohlbefinden unserer Kinder und Jugendlichen, ist von besonderer Bedeutung", warnte Berlins Justizsenatorin, Felor Badenberg (48, parteilos) in einer Mitteilung vor dem Trend.
Die Politikerin fordert Eltern und Erziehungsberechtigte zum Handeln auf. Badenberg sieht sie in der Verantwortung, "die Kinder und Jugendlichen über die Risiken von übermäßigem Konsum dieser extrem scharfen Lebensmittel aufzuklären und zu schützen".
Die Berliner Lebensmittelkontrollbehörden überwachen den Angaben nach das Geschehen und werden "bei weiteren Beschwerden und Befunden im Zusammenhang mit Hot Chips umgehend tätig".
Doch worum geht es überhaupt in der Mutprobe? Sie stammt vom tschechische Hersteller "Hot Chip" selbst. Er rief einen Trend ins Leben, der sich in den sozialen Medien wie ein Lauffeuer verbreitete. Es ist nur ein einziger Maistortilla-Chip in der Sarg-Verpackung enthalten. Zum Anfassen wird sogar ein Schutzhandschuh mitgeliefert. Ein Warnhinweis prangt auf der Schachtel.
"Hot Chip Challenge": Notarzteinsätze und Krankenhaus nach Verzehr
Junge Teilnehmer essen den extrem scharfen Chili-Chip, filmen ihre Reaktion darauf und teilen das Videos auf TikTok. Die Aufnahmen zeigen, wie Kinder und Jugendliche in Schweiß ausbrechen. Manche leiden unter Atemnot oder müssen sich übergeben.
In vielen Fällen endete die Mutprobe auch mit Notarzteinsätzen und im Krankenhaus. Schon vor Wochen hatte der Verbraucherschutz vor dem Verzehr des mit einer der schärfsten Chili-Sorten der Welt, der "Carolina Reaper", gewürzten Chips gewarnt.
Mehrere Bundesländer wie Hessen, Bayern und Baden-Württemberg griffen bereits durch und verhängten ein Verbot. Auch der Hersteller wolle vorerst das Produkt nicht mehr nach Deutschland liefern.
Zuvor waren hierzulande mehrere Chargen wegen Gesundheitsgefahren zurückgerufen worden.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Doreen Garud/dpa