Petition geht viral! Lauter Wunsch nach Böllerverbot - Polizei zuversichtlich
Berlin - Große Unterstützung in der Bevölkerung: Am Montag hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) dem Bundesinnenministerium eine Petition für ein Böllerverbot überreicht.
Die Initiative wurde bereits vor zwei Jahren ins Leben gerufen, gewann aber besonders nach den teils schrecklichen Vorkommnissen in der vergangenen Silvesternacht noch einmal deutlich an Zulauf. Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUH) übergab einen offenen Brief für ein solches Verbot.
Bundesweit kamen fünf Menschen beim (unsachgemäßen) Hantieren mit oftmals illegalen Böllern ums Leben. Zahlreiche Menschen wurden durch Feuerwerkskörper zum Teil schwer verletzt, darunter auch Kinder. Allein in Berlin mussten 363 Personen medizinisch versorgt werden.
Auch Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei wurden erneut mit Feuerwerkskörpern attackiert. In der Hauptstadt wurde ein Polizist durch einen Böller schwer an den Beinen verletzt und musste umgehend operiert werden.
Inzwischen haben sich mehr als 1,5 Millionen Menschen (Stand: 13.45 Uhr) für ein generelles Böllerverbot ausgesprochen! Auch wenn die Petition bereits übergeben worden ist, kann sich weiter daran beteiligt werden.
Berliner GdP-Chef richtet Appell an Politik und plädiert für organisiertes Feuerwerk durch Profis
Die GdP zeigte sich angesichts des großen Zuspruchs zuversichtlich, dass das angestrebte Verbot jetzt tatsächlich in Kraft treten könnte.
"Wir haben diese Petition als Berliner GdP ins Leben gerufen, um unsere Kollegen vor Gewalt durch Pyrotechnik zu schützen und einen Nerv getroffen", stellte GdP-Landeschef Stephan Weh erfreut fest.
"Wenn weit mehr als eine Million Menschen für eine Gesetzesveränderung unterschreibt, kann auch die verantwortliche Politik das nicht mehr einfach wegatmen und zur Tagesordnung übergehen", sagte Weh.
Sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz (66) als auch Innenministerin Nancy Faeser (54, beide SPD) hatten sich bislang gegen ein Böllerverbot ausgesprochen.
Anstatt die Pyrotechnik weiter in Privathände zu legen, plädierte der Berliner GdP-Chef für "ausschließlich organisierte Veranstaltungen mit organisiertem Feuerwerk durch Profis wie in Sydney, London oder anderen Orten".
Titelfoto: Julius Schreiner/dpa, Sebastian Christoph Gollnow/dpa (Bildmontage)