Blinde Zerstörungswut: Lebensretter "stehen vor Scherbenhaufen"

Berlin - Es gibt Straftaten, die sind nicht nur gesetzwidrig, sondern auch hinterhältig und gemein. So geschehen in der vergangenen Woche in Berlin-Reinickendorf.

Bei dem Einsatzfahrzeug der Lebensretter sind unter anderem die Scheiben eingeschlagen worden.
Bei dem Einsatzfahrzeug der Lebensretter sind unter anderem die Scheiben eingeschlagen worden.  © DLRG Bezirk Reinickendorf (Bildmontage)

Hier wurden ausgerechnet die ehrenamtlichen Helfer von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zum Opfer von sinnlosem Vandalismus oder "reiner Zerstörungswut", wie das zuständige Bezirksamt am Montag mitteilte.

Denn das einzige Einsatzfahrzeug der Reinickendorfer Lebensretter, das in den vergangenen Tagen auf einem abgeschlossenen Gelände an der Berliner Straße abgestellt gewesen sein soll, wurde von unbekannten Tätern demoliert.

So wurden "Fenster eingeschlagen. Die Funkanlage herausgerissen. Koffer aufgerissen und durchwühlt. Material wurde achtlos durch den Innenraum geschleudert", berichtete Daniel Kobus, Leiter der DLRG-Verbandskommunikation.

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Das Fahrzeug sei eminent wichtig für die DLRG, die mit dem Sprinter "zu allen Absicherungen, Lehrgängen, Wettkämpfen, Mannschaftsausflügen und auch zu Einsätzen zur Menschenrettung gebracht" wurden. "Stattdessen stehen wir nun vor einem Scherbenhaufen - im wahrsten Sinne des Wortes", so Kobus.

Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin verurteilt "diese sinnlose Zerstörung auf das Schärfste"

Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (63, CDU) hat die Reinickendorfer zum Beistand für die DLRG aufgerufen.
Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (63, CDU) hat die Reinickendorfer zum Beistand für die DLRG aufgerufen.  © Annette Riedl/dpa

Die Tat muss sich demnach zwischen dem 6. und 11. April zugetragen haben - am vergangenen Freitagmorgen haben Helfer dann den zerstörten Transporter entdeckt und Anzeige bei der Polizei erstattet.

Auch Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner (63, CDU) verurteilte "diese sinnlose Zerstörung auf das Schärfste". Dieser Vandalismus sei ein "ganz übler Angriff auf uns alle". Gleichzeitig rief die CDU-Politikerin die Reinickendorfer Bürgerschaft zur Unterstützung auf: "Wir benötigen ein paar gut gesicherte Quadratmeter."

Als Bezirk stehe man stets an der Seite der selbstlosen Retter, die erst kürzlich mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurden.

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Jetzt muss aber erst einmal ein neues Einsatzfahrzeug angeschafft werden. Zur Finanzierung könnt Ihr über einen Spendenlink der DLRG Reinickendorf beitragen.

Titelfoto: DLRG Bezirk Reinickendorf, Annette Riedl/dpa (Bildmontage)

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