Berlins Fahrraddiebe schlagen gnadenlos zu: Dieser Bezirk ist Diebstahl-Hochburg

Von Andreas Rabenstein

Berlin - Raddiebstähle zählen in Großstädten zum Alltag, vor allem in bestimmten Gegenden. In den Berliner Innenstadtbezirken werden weitaus mehr Fahrräder als am Stadtrand gestohlen.

Nicht jeder Besitzer meldet sein gestohlenes Fahrrad bei der Polizei. (Symbolbild)
Nicht jeder Besitzer meldet sein gestohlenes Fahrrad bei der Polizei. (Symbolbild)  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

In Mitte wurden im vergangenen Jahr fast 4000 Diebstähle von Rädern bei der Polizei angezeigt, in Friedrichshain-Kreuzberg waren es rund 3500. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Grünen-Anfrage hervor.

Pankow inklusive Prenzlauer Berg kam auf 2750 Diebstähle, Charlottenburg-Wilmersdorf immerhin auf 2581. In Marzahn-Hellersdorf (547), Spandau (568) und Reinickendorf (846) lagen die Zahlen viel niedriger.

Insgesamt wurden in Berlin 24.209 Raddiebstähle von der Polizei registriert. Der gemeldete Schaden betrug rund 33 Millionen Euro - im Durchschnitt 1262 Euro pro Fall.

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Dazu dürfte noch eine große Dunkelziffer von Diebstählen kommen, weil nicht jeder Besitzer eines gestohlenen Fahrrades eine Anzeige macht.

Polizei kämpft mit niedriger Aufklärungsquote und Personalmangel

Die Berliner Polizei konnte 2024 rund 889 mutmaßliche Täter ermitteln. (Symbolbild)
Die Berliner Polizei konnte 2024 rund 889 mutmaßliche Täter ermitteln. (Symbolbild)  © Sebsstian Gollnow/dpa

Die Top 30 der Gebiete mit den meisten Diebstählen werden angeführt von Alt-Treptow (288 Taten), es folgen der Wrangelkiez (248) in Kreuzberg, die Oranienburger Straße in Mitte, das Charitéviertel, die Gegend um den Alexanderplatz und der Chamissokiez in Kreuzberg.

Die Aufklärungsquote der Polizei lag 2024 bei 4,3 Prozent. 889 mutmaßliche Täter wurden ermittelt. Rund die Hälfte davon hatte einen Wohnsitz in Berlin, ein Drittel war ohne festen Wohnsitz.

Immer wieder werden von der Polizei durch konzentrierte Ermittlungen organisierte Diebesbanden gefasst. Allerdings sei die Bekämpfung dieser Tätergruppen durch spezielle Ermittlungsgruppen "mit einem hohen Ressourcenaufwand verbunden".

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Dieser hohe Bedarf an Personal könne nicht dauerhaft gewährleistet werden. Im Landeskriminalamt seien aber inzwischen Kommissariate eingerichtet worden, die das Thema im Blick hätten.

Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

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