Berliner Polizei zieht schrottreifen Flixbus aus dem Verkehr
Berlin - Die Polizei hat am Dienstag am Zentralen Omnibusbahnhof Berlin (ZOB) bei einer Kontrolle mit insgesamt "besorgniserregenden Ergebnissen" einen schrottreifen Flixbus aus dem Verkehr gezogen.

Zwar sprach die Behörde bei Facebook lediglich von einem "großen grünen Bus" und hat auch die Markenwerbung auf dem veröffentlichen Foto verpixelt, dennoch wird deutlich ersichtlich, um welches Busunternehmen es sich handelte.
Das überprüfte Fahrzeug kam aus dem polnischen Lodz und wollte auf dem Weg nach Posen einige Fahrgäste am ZOB einsammeln. Hier war aber nach der Überprüfung Endstation für alle Fahrgäste, denn der Bus wies zum Teil erschreckende Mängel auf, sodass die Weiterfahrt untersagt wurde.
So beanstandeten die Beamten unter anderem lockere Sitze, eine gerissene Frontscheibe im Sichtfeld des Fahrers oder auch austretendes Öl am Lenkgetriebe.
Weitere Mängel waren ein abgelaufener Feuerlöscher, eine defekte Beleuchtung für die Kennzeichen sowie kaputte Begrenzungslichter und auch die Klappe zum Motorraum ließ sich nach Polizeiangaben nicht öffnen.
Flixbus-Fahrer droht Strafzahlung von mehr als 68.000 Euro

Das war aber längst noch nicht alles, denn neben den technischen Defekten ließ sich auch der Fahrer so einiges zuschulden kommen, wie sich bei einer gründlichen Überprüfung herausstellte.
Demnach soll der 57-Jährige innerhalb von nur einem Jahr insgesamt 115 (!) Mal gegen die Lenk- und Ruhezeiten verstoßen haben und das wird ihn jetzt teuer zu stehen kommen.
Die Polizei ruft in diesem Zusammenhang nämlich eine Strafzahlung von 68.290 Euro auf. Und dieser Betrag dürfte sich sogar noch weiter erhöhen, denn es wurden auch "fehlende Einträge in seinen Dokumenten" festgestellt, wie es weiter hieß.
Nicht nur der Buslenker, sondern auch das Unternehmen werde dementsprechend belangt, teilte die Behörde mit und wies in diesem Zusammenhang noch einmal explizit auf die Wichtigkeit der Einhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten hin.
Flixbus gerät damit innerhalb weniger Wochen zum zweiten Mal negativ in die Schlagzeilen. Mitte Januar starben bei einem Busunglück auf der A11 zwei Menschen. Die Polizei ging bei der Unfallursache von "vermutlich unangepasster Geschwindigkeit bei starkem Schneefall" aus.
Titelfoto: Facebook/Polizei Berlin