Schon wieder Kita-Streik in Berlin angekündigt
Berlin - Anders als erwartet soll es auch in dieser Woche wieder Streiks in den Berliner Kita-Eigenbetrieben geben.
Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten für Mittwoch und Donnerstag aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Sprecher Kalle Kunkel betonte jedoch, es solle nicht zur Schließung von Kitas kommen.
Der Aufruf, den Verdi kurzfristig verschickt hat und der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, richtet sich jedoch an alle Tarifbeschäftigten der Eigenbetriebe.
Der Aufruf sei aber nicht "so breit gestreut" worden, erklärte der Verdi-Sprecher. "Wir haben das in der Hand, dass es nicht zu Schließungen kommt."
Die Gewerkschaft sei sich sicher, dass nur im reduzierten Maß Beschäftigte streikten. Konkrete Zahlen wollte Kunkel nicht nennen.
Die Gewerkschaft will damit den Druck auf das Land für eine höhere pädagogische Qualität und Entlastungen weiter erhöhen. Verdi fordert einen entsprechenden Tarifvertrag, in dem unter anderem Regelungen zu Gruppengrößen und zum Ausgleich von Belastungen verankert werden sollen.
Gewerkschaft Verdi will Druck weiter erhöhen
Der Senat lehnt das mit Verweis auf die Mitgliedschaft Berlins in der Tarifgemeinschaft deutscher Länder ab. Verdi wirft dem Senat vor, eine konstruktive Lösung im Sinne der Beschäftigten, Eltern und Kinder zu blockieren.
Knapp zehn Prozent der rund 2900 Kitas in Berlin gehören zu sogenannten kommunalen Eigenbetrieben. Dort betreuen rund 7000 Erzieherinnen und Erzieher sowie weitere Beschäftigte etwa 35.000 Kinder.
Die übrigen Einrichtungen werden von freien Trägern betrieben und aktuell nicht bestreikt. Insgesamt besuchen etwa 165.000 Kinder in der Hauptstadt Kitas.
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa