RBB-Vertrag für neue Intendantin steht: So viel verdient Ulrike Demmer
Berlin - Ist weniger in diesem Fall wenig genug? Der Verwaltungsrat der Rundfunkanstalt Berlin-Brandenburg (rbb) hat am heutigen Donnerstag den Vertrag für die neue Intendantin Ulrike Demmer (50) abgesegnet.
Einer rbb-Mitteilung zufolge wird die 50-Jährige ein jährliches Grundgehalt von satten 220.000 Euro einstreichen.
Demmer wurde bereits im Juni als einzig verbliebene Kandidatin für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Nach der ersten Hälfte darf sie sich in den verbleibenden 30 Monaten über eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent freuen, was knapp 10.000 Euro entspricht.
Damit müsse sich die ehemalige stellvertretende Regierungssprecherin zwar "mit einer deutlich geringeren Vergütung als ihre Amtsvorgängerinnen" begnügen, aber reicht das aus, um die krisengeschüttelte Rundfunkanstalt wieder in die Spur zurückzuführen?
Sicher ist das Gehalt deutlich niedriger als bei ihrer geschassten Vor-Vorgängerin Patricia Schlesinger (62), die laut Sender im Jahr 2021 insgesamt stolze 338.058 Euro kassierte.
rbb läutet "eine Zäsur in der Vergütungspraxis für die ARD-Intendanz" ein
Und auch Interims-Intendantin Katrin Vernau (50) verdiente nach rbb-Angaben mit 295.000 Euro noch deutlich mehr als die neue Sender-Chefin. Doch angesichts von Einsparmaßnahmen in Höhe von 49 Millionen Euro mutet das Salär immer noch fürstlich an.
Allerdings darf Demmer nicht auf eine Pension hoffen, sondern erhält "lediglich einen jährlichen Zuschuss für eine private Vorsorge in Höhe von 10,73 Prozent der Grundvergütung" – das sind immerhin auch 23.606 Euro pro Jahr.
Sollte sie bei einer möglichen Wiederwahl scheitern, bekommt sie ein Jahr lang ein Übergangsgeld, das 71,75 Prozent ihres letzten Gehalts beträgt, also mehr als 160.000 Euro – ein stattliches "Arbeitslosengeld"!
Nichtsdestotrotz bedeutet der ausgehandelte Vertrag "eine Zäsur in der Vergütungspraxis für die ARD-Intendanz". Man wolle mit den Mitteln der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler sparsam umgehen. Ob die das auch so sehen?
Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa