Neue Vorwürfe gegen Schlesinger: Hat Ex-RBB-Chefin auf Zuschauerkosten Urlaub gemacht?

Potsdam - Patricia Schlesinger (61) sorgt weiterhin für negative Schlagzeilen: Nach ihrer fristlosen Entlassung als Intendantin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) sind im Zuge von internen Ermittlungen neue Vorwürfe laut geworden.

Ex-rbb-Chefin Patricia Schlesinger (61) soll auf Sender-Kosten privat Urlaub gemacht haben.
Ex-rbb-Chefin Patricia Schlesinger (61) soll auf Sender-Kosten privat Urlaub gemacht haben.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Diesmal stehen private Urlaube der Ex-rbb-Chefin im Fokus, die sie als Dienstreisen geltend gemacht haben soll.

Wie "Business Insider" berichtet, soll es sich dabei um mindestens acht Reisen zwischen 2016 und 2022 handeln, die über den Sender abgerechnet und somit durch GEZ-Gebühren bezahlt wurden. Das heißt im Klartext, dass die Fernsehzuschauer Schlesingers privates Ferien-Vergnügen finanziert haben!

Konkret soll es sich dabei unter anderem um Reisen nach London, Oslo, Tel Aviv, Los Angeles, San Francisco oder auch Tokyo gehandelt haben, für die die Prüfer laut dem Wirtschaftsportal keine "dienstliche Veranlassung" und einen "Verstoß gegen die Reisekostenordnung" sehen.

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Auch bei weiteren Zielen sei der Hintergrund demnach zweifelhaft, denn die 61-Jährige habe teilweise gar keinen Grund in ihren Belegen angegeben.

Der Gipfel der Dreistigkeit ist jedoch, dass die ehemalige Sender-Chefin in Einzelfällen sogar die Kosten für Familienangehörige über den rbb abgerechnet haben soll, was laut den Prüfern "keinesfalls mit der Reisekostenordnung zu vereinbaren" ist.

Gipfel der Schlesinger-Dreistigkeit: Urlaub mit Tochter vom Sender bezahlt?

Patricia Schlesinger hat den rbb auf sofortige Auszahlung ihres Ruhegeldes verklagt.
Patricia Schlesinger hat den rbb auf sofortige Auszahlung ihres Ruhegeldes verklagt.  © Monika Skolimowska/dpa

Konkret wird in diesem Zusammenhang Schlesingers erwachsene Tochter genannt, die die Ex-Intendantin auf angeblichen Dienstreisen begleitet und mit ihrer Mutter ein Doppelzimmer geteilt haben soll - natürlich auf rbb-Kosten.

Diese neuen Erkenntnisse habe die Rundfunkanstalt bereits der Berliner Staatsanwaltschaft übergeben, die bereits monatelang gegen Schlesinger, ihren Ehemann Gerhard Spörl (73) und den zurückgetretenen rbb-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf (78) ermittelt.

Schlesingers Anwalt Ralf Höcker dementierte die neuen Anschuldigungen gegenüber "B.Z.". Die Vorwürfe seien ausnahmslos falsch "und zum Teil in geradezu bizarrer und peinlicher Weise konstruiert, um die unberechtigte Entlassung im Nachhinein zu rechtfertigen." Vor Gericht würden diese Anschuldigungen keinen Bestand haben.

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Patricia Schlesinger hat den rbb auf die sofortige Zahlung ihres Ruhegeldes in Höhe von knapp 18.400 Euro verklagt. Mittlerweile hat sie laut ihrem Anwalt einen Berater-Job bei einem international tätigen Unternehmen angenommen. Die Sendeanstalt will im Gegenzug Rückforderungen in sechsstelliger Höhe bei der ehemaligen Chefin geltend machen.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa, Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa (Bildmontage)

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