Keine Spaßbäder mehr wegen Sparzwang: Berliner müssen sich mit einfachen Hallen trösten
Von Andreas Rabenstein
Berlin - Wegen nötiger Sparmaßnahmen fallen geplante aufwendige Neubauten und Sanierungen von Schwimmbädern in Berlin aus oder werden gekürzt oder aufgeschoben.

Ein größeres Angebot an neuen Bädern und mehr Wasserfläche, wie in der bisherigen Strategie vorgesehen, sei derzeit "nicht mehr finanzierbar", teilten die Bäder-Betriebe mit.
Bis 2030 sollen nun knapp 370 Millionen Euro für Sanierungen und Neubauten ausgegeben werden - das sind rund 135 Millionen Euro weniger als nach der bisherigen Strategie.
Die Konzentration liege auf den Hallenbädern, hieß es. Statt individuell geplanter Bäder solle es aber zum Teil einfache und schlichte Fertigbauten geben. "Hier liegen Bauzeiten und Kosten deutlich niedriger."
Das gilt etwa für Pankow, wo das bisher geplante, große Multifunktionsbad wegfällt und durch einen Fertigbau ersetzt wird. In Marzahn-Hellersdorf werde das geplante Bad als einfaches "Funktionsbad am Kienberg" zwar gebaut, aber ob es ein Außenbecken bekomme, werde "geprüft".
In Spandau Süd soll der Baubeginn der geplanten Sportschwimmhalle möglichst 2028 sein, Inbetriebnahme wohl 2030. Voraussetzung sei, dass eine Lösung für die dortige Tierart Kammmolch gefunden wird. Die geschützte Art müsse umgesiedelt werden.
Teurer, kürzer, kälter: Berliner Bäder-Betriebe müssen sparen

Vorläufig abgesagt wurde die Sanierung des Stadtbades Charlottenburg und der benachbarten neuen Halle. Ebenso wird bei den Freibädern die vollständige Erneuerung des Sommerbades Humboldthain mit einem Einbau von Edelstahlbecken verschoben.
Laufende Sanierungen des Wellenbades am Spreewaldplatz in Kreuzberg und des Paracelsus-Bades sowie die Teilsanierung der Schwimmhalle Zingster Straße und des Stadtbades Schöneberg gehen weiter.
Erst Kürzlich hatten die Bäder-Betriebe verkündet, dass wegen der Sparmaßnahmen die Freibäder in diesem Sommer nicht mehr zusätzlich geheizt werden, außerdem wurden die Preise zum Teil erhöht.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa