Chance für Spätstarter: Berlin hat noch viele Ausbildungsplätze zu vergeben
Berlin - Jugendliche, die in Berlin auf der Suche nach einer Ausbildung sind, haben gute Chancen noch etwas für sich zu finden.
Die meisten Lehren beginnen eigentlich bereits am 1. September, doch auch für Spätstarter und Kurzentschlossene ist die Tür längst nicht zu.
Nach Angaben der Agentur für Arbeit sollen in der Hauptstadt etwa 15.400 Ausbildungsstellen gemeldet worden sein.
Davon warten zurzeit "noch mehr als 7.140 Ausbildungsplätze auf Jugendliche, die sich für einen Job-Start im Handwerk, in der Industrie, in den Dienstleistungsbranchen oder im Handel entscheiden", erklärte Thomas Hentschel von der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU).
Allein die Baubranche suche aktuell noch 392 Azubis und biete eine gute Perspektive, denn gebaut wird in der Spree-Metropole überall und das wird nicht nur aufgrund der Wohnungsnot wohl auch noch eine ganze Weile so bleiben.
Wohnungen, Straßen, Gleise, Brücken: Vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten in der Baubranche
Das bezieht sich natürlich auch auf die Infrastruktur, denn Gleise, Straßen und Brücken müssen überall instand gehalten oder erneuert werden.
"Wer auf die Bauwirtschaft setzt, hat quasi eine lebenslange Beschäftigungsgarantie", betonte Hentschel und forderte die Schulabgänger auf, auch selbst mehr Initiative zu zeigen und direkt bei den Betrieben anzufragen, da längst nicht alle freien Ausbildungsplätze bei der Arbeitsagentur gemeldet werden.
Ein Problem stelle allerdings die Versorgung mit bezahlbaren Azubi-Wohnungen dar. Vielen Jugendlichen falle es schwer, ein WG-Zimmer und erst recht eine eigene Wohnung zu finanzieren.
"Es kann nicht sein, dass junge Menschen eine Ausbildungsstelle, für die sie sich interessieren, sausen lassen, weil sie zu weit entfernt ist", kritisierte Hentschel und forderte dabei auch Unterstützung vom Bund ein.
Titelfoto: Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt