Berliner Wirtschaft legt deutlich zu und spielt bundesweit vorn mit
Berlin - Beim Wirtschaftswachstum spielt Berlin bundesweit ganz vorne mit. Die Zahlen für 2022 sind deutlich besser als erwartet. Auch in Brandenburg sieht es nicht schlecht aus.
Das Bruttoinlandsprodukt stieg im vergangenen Jahr um 4,9 Prozent, wie das Amt für Statistik mitteilte. Der Wert lag sowohl deutlich über dem Bundesdurchschnitt (1,8 Prozent) als auch über dem im Jahr davor (3,3 Prozent).
Selbst für Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) war das eine Überraschung: "In einem Jahr der Stapelkrisen und großer Transformationen hat Berlin das höchste Wirtschaftswachstum seit 2016 eingefahren", sagte er der Deutschen Presse-Agentur.
Das sei ein ziemlich dickes Ausrufezeichen für den Wirtschaftsstandort Berlin. Prozentual das größte Wachstum gab es mit 14 Prozent in den Bereichen Information und Kommunikation sowie Finanz- und Versicherungsdienstleister mit 12,3 Prozent.
Nach dem Wegfall fast aller Corona-Schutzmaßnahmen legten die Dienstleistungsbereiche um 6,2 Prozent zu.
Wirtschaftswachstum: Zuwächse auch im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe
Einen Zuwachs um 5,6 Prozent gab es in dem durch die Pandemie besonders stark eingeschränkten Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe. Dagegen ging die Wirtschaftsleistung im produzierenden Gewerbe um 3,4 Prozent und im Baugewerbe um 3,5 Prozent zurück.
"Hier zeigt sich wieder die Stärke unserer Wirtschaftsstruktur: Wir sind vielleicht kleinteiliger und haben nicht die eine dominierende Branche, aber genau das erweist sich als großer Vorteil der Hauptstadt", sagte Schwarz.
In Brandenburg wuchs die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 3,3 Prozent. Das war der höchste Wert aller ostdeutschen Flächenländer und lag ebenfalls deutlich über den Werten etwa von Bayern (2,1) oder Baden-Württemberg (1,4).
Vor allem das verarbeitende Gewerbe verzeichnete in Brandenburg mit 13,4 Prozent trotz der gestiegenen Energiekosten und eingeschränkter Lieferketten ein deutliches Plus.
Titelfoto: Philipp Znidar/dpa