Stau-Chaos nach Brückensperrung auf A100: Ab Montag wieder eine Fahrspur frei
Berlin - Am Freitagmorgen zeigte sich, wo die Reise nach der Teilsperrung der A100 in Richtung Wedding wohl bis auf Weiteres hingehen wird. Autofahrer in Berlin brauchen viel Geduld. Immerhin: Ab Montag soll zumindest wieder eine Spur befahrbar sein.

Die provisorische Spur in Richtung Norden soll über die Gegenfahrbahn führen, wie die zuständige Autobahn GmbH am Freitag mitteilte. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass in Richtung Neukölln nur noch zwei der drei Spuren genutzt werden können.
Dass die neue Regelung dringend nötig ist, zeigte sich im Berufsverkehr am Freitagmorgen.
Während der Verkehr am Autobahndreieck Funkturm sonst zu dieser Zeit vergleichsweise flüssig läuft, staute es sich auf den Ausweichstrecken der gesperrten Ringbahnbrücke seit dem Morgen.
Autofahrer brauchten im Bereich der aktuellen Umfahrung mindestens 20 Minuten länger, wie die Verkehrsinformationszentrale (VIZ) mitteilte. Die Stauzeit könne sich aber noch erhöhen, vor allem mit dem beginnenden Wochenendverkehr ab dem Nachmittag.
Seit Mittwoch (19. März) ist die Ringbahnbrücke im Autobahndreieck Funkturm aus Sicherheitsgründen voll gesperrt.
Eine Überprüfung der Brücke habe Anfang des Monats ergeben, dass ein bereits bekannter Riss in einem tragenden Bauteil deutlich größer geworden sei, hatte die Autobahn GmbH mitgeteilt. Trotz "enormer Belastung für den Verkehr in Berlin" gebe es "aus Sicherheitsgründen keine andere Wahl", hieß es.
Schwere Vorwürfe gegen Autobahn GmbH

Im Zuge der Sperrung wurde auch die Westend-Brücke vorsorglich aus dem Verkehr genommen.
Der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf warf der Autobahn GmbH am Donnerstag schwere Versäumnisse vor. So liege immer noch kein tragfähiges Umleitungskonzept vor.
Außerhalb seiner Zuständigkeit und in Absprache mit der Senatsverwaltung für Verkehr stoppte der Bezirk am Donnerstag die Einfahrten des Umleitungsverkehrs in die Wohngebiete.
Andernfalls drohten die ebenfalls sanierungsbedürftigen Anlagen der Strom- und Wasserversorgung durch die Mehrbelastung beschädigt zu werden.
Erstmeldung um 11.21 Uhr, zuletzt aktualisiert um 15.01 Uhr.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa