Nach A100-Sperrung: So geht's im Brücken-Desaster weiter
Von Michel Winde und Matthias Arnold
Berlin - Lastwagen müssen die marode Brücke am Autobahndreieck Funkturm auf der A100 in Berlin auf unbestimmte Zeit weiträumig umfahren.

Die Verkehrsführung der Autobahn GmbH sieht vor, dass der Lkw-Verkehr ohne Ziel Berlin über den Berliner Ring (A10) umgeleitet wird, wie die Autobahngesellschaft mitteilte.
Autos sollen dagegen weiter über die angrenzenden Kieze fahren dürfen. Um Staus zu reduzieren, seien Ampelschaltungen bereits angepasst worden.
Zudem sollten Baustellen im innerstädtischen Bereich vermieden werden. "Busspuren und Radwege werden erhalten, um auch für Rettungsdienste zur Verfügung zu stehen."
Der unter der Brücke durchfahrende Berliner Ringbahn-Verkehr wird vorerst nicht beeinträchtigt. Der Schaden an der Brücke habe sich nach der Sperrung nicht ausgeweitet, sagte der Direktor der zuständigen Autobahn-Niederlassung Nordost, Ronald Normann. Es gebe somit zunächst keine Auswirkungen auf den S-Bahn-Verkehr.
Die Autobahn GmbH hatte die Ringbahnbrücke vor einer Woche überraschend gesperrt. En Riss im Tragwerk der Brücke hatte sich unerwartet vergrößert.
Worst Case: Ringbahnbrücke muss komplett abgerissen und neu gebaut werden

Infolge der Sperrung kam es an dem bundesweit wichtigen Verkehrsknoten zu Chaos. Die Brücke ist Teil des Autobahndreiecks Funkturm, über das täglich rund 230.000 Autos fahren.
Seit Anfang der Woche fließt der Verkehr in Richtung Norden wieder. Er wird einspurig über die Gegenfahrbahn umgeleitet. Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen dürfen allerdings nicht über die Umleitung fahren.
Die Brücke soll nun komplett abgerissen und neu gebaut werden. Die Ausschreibung für den Abriss soll noch vor Ostern beginnen.
Der Abriss selbst könnte im besten Fall drei Monate dauern, sagte der technische Geschäftsführer der für den Bau zuständigen Projektmanagementgesellschaft DEGES, Andreas Irngartinger.
Dann wird auch die Ringbahn zeitweise gesperrt. Wie lange ein Neubau dauern wird und wann der Verkehr übers Dreieck Funkturm wieder normal laufen wird, blieb offen.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa