Gesperrte A100-Brücke sorgt für überlastete Wohngebiete: Bezirksamt reagiert
Berlin - Mit der Sperrung der A100-Brücke nördlich des Dreiecks Funkturm in Berlin flutet aktuell viel Ausweichverkehr die Wohngebiete. Nun hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf reagiert.

Eigentlich besteht schon ein Durchfahrtsverbot für Nicht-Anlieger ab der Platanenallee, viel Beachtung findet es bei Autofahrer aber nicht.
Um die Kieze zu entlasten, führt das Bezirksamt laut eigener Mitteilung ab sofort neue Einbahnstraßenregeln ein. Dadurch sollen den Angaben nach Anwohner besser vor Lärm geschützt werden.
So wird die Lindenallee auf dem Abschnitt zwischen Spandauer Damm und Akazienallee als Einbahnstraße ausgewiesen. Das gilt auch für die Ahornallee zwischen Spandauer Damm und Nussbaumallee.
Beide Straßenabschnitte dürfen nur noch in südlicher Richtung befahren werden. Um die Regelung durchzusetzen, soll die Berliner Polizei in dem Bereich verstärkt Autofahrer kontrollieren.
Die neue Regelung wurde laut Mitteilung des Bezirksamts mit der Polizei und der Senatsverwaltung für Verkehr abgestimmt. Sie gilt zunächst bis zum 30. April.

Bezirksamt kritisiert zuständige Autobahn GmbH

Bereits am 4. April hatte der Bezirk einen Teil der Soorstraße für Autos und Laster vorläufig zur Einbahnstraße erklärt.
Hier ist der Abschnitt zwischen Spandauer Damm und Gottfried-Keller-Straße nur noch in Richtung Süden befahrbar. Nur Radfahrer dürfen den Abschnitt noch in Gegenrichtung nutzen.
Diese Neuregelung gilt den Angaben nach sogar bis vorerst Ende 2025. Um die "massive Belastung der Anwohner" einzudämmen, forderte das Bezirksamt Autofahrer noch einmal auf, der Umleitung zu folgen und nicht in die Wohnstraßen zu fahren.
"Wir werden weiterhin in eigener Verantwortung in Abstimmung mit der Senatsverwaltung Maßnahmen zum Schutz der bezirklichen Wohnbevölkerung im Rahmen der Gefahrenabwehr vornehmen", erklärte Bezirksstadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Die Grünen).
Bereits nach der Teilsperrung der A100 vor rund drei Wochen hatte der Bezirk die Autobahn GmbH für ihr Krisenmanagement scharf kritisiert.
Titelfoto: Soeren Stache/dpa