Dauer-Verkehrschaos in Berlin: Besonders Pendler müssen viel Geduld haben

Von Michel Winde und Stefan Kruse

Berlin - Für Pendlerinnen und Pendler wird der Weg nach Berlin immer mehr zur Geduldsprobe, denn regelmäßig kommen neue Baustellen, Sperrungen oder Umleitungen hinzu.

Die gesperrte Ringbahnbrücke sorgt regelmäßig für Stau auf der A100.
Die gesperrte Ringbahnbrücke sorgt regelmäßig für Stau auf der A100.  © Jens Kalaene/dpa

Die Sperrung der Ringbahnbrücke an dem wichtigen Verkehrsknoten kam überraschend. Mittlerweile rollte der Verkehr Richtung Norden wieder auf einer Spur über die Gegenfahrbahn - Lkw müssen den Bereich allerdings weiträumig umfahren. Auf der A100 kommt es vor allem im Berufsverkehr regelmäßig zu Verzögerungen.

Nun ist auch noch die S-Bahn betroffen. Aus Sicherheitsgründen darf die Bahn nicht mehr unter der Brücke hindurchfahren. Unterbrochen ist nicht nur die für viele Berliner wichtige Ringbahn, sondern auch die Linie S46. Wie lange die Strecke für den S-Bahn-Verkehr gesperrt bleibt, ist offen.

Wer mit dem Auto auf der A115 aus Richtung Potsdam-Babelsberg nach Berlin will, muss ebenfalls Geduld mitbringen. Wegen einer Großbaustelle steht zwischen der Landesgrenze am Kreuz Zehlendorf und der Berliner Anschlussstelle Spanische Allee derzeit nur eine Fahrspur zur Verfügung.

Stau-Chaos nach Brückensperrung auf A100: Ab Montag wieder eine Fahrspur frei
Berlin Baustellen Stau-Chaos nach Brückensperrung auf A100: Ab Montag wieder eine Fahrspur frei

Ergebnis sind täglich lange Staus nicht nur im Berufsverkehr. Kompliziert wird die Situation zudem durch die Sperrung mehrerer Auf- und Abfahrten. Gebaut wird auch in Fahrtrichtung Potsdam-Babelsberg. Das Sanierungsvorhaben soll laut Autobahn GmbH im Juli 2026 abgeschlossen sein.

Auch die Tiefebene am Berliner Hauptbahnhof ist zur Hälfte dicht. Seit Mitte Februar sind nur vier der acht Gleise im Keller des Bahnhofs befahrbar. Von den Bauarbeiten, die noch bis zum 22. April andauern werden, ist auch der Regionalverkehr betroffen.

Viele S- und U-Bahnlinien in Berlin von Baustellen beeinträchtigt

Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt es in Berlin ebenfalls zu Einschränkungen aufgrund von Baustellen. (Symbolfoto)
Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln kommt es in Berlin ebenfalls zu Einschränkungen aufgrund von Baustellen. (Symbolfoto)  © Fabian Sommer/dpa

Seit Freitag wird im Berliner Norden zudem eine Brücke über der Wollankstraße neu gebaut. Betroffen davon sind die S-Bahn-Linien S1, S25 und S85. In nördlicher Fahrtrichtung entfällt der Halt Wollankstraße.

Auf den auch von Berufspendlern innerhalb Berlins viel genutzten U-Bahnlinien U2 und U3 gibt es wegen Bauarbeiten größere Änderungen. Laut BVG verkehrt bis zum 5. Juni anstelle der U2 die neu geschaffene U12 zwischen Ruhleben und Warschauer Straße. Am Gleisdreieck ist der Umstieg in die U2 möglich, die nur zwischen dieser Station und Pankow fährt.

Die U3 wiederum fährt von Krumme Lanke im Berliner Südwesten nicht wie üblich bis Warschauer Straße, sondern nur bis Nollendorfplatz. Die U1 pendelt in der City West nur zwischen bis Uhlandstraße und Wittenbergplatz, anstatt bis Warschauer Straße zu fahren. Folge der Änderungen: Reisende sind länger unterwegs.

Fahrspur auf A100 mit Verspätung geöffnet: Wieder Verkehrschaos im Berliner Westen
Berlin Baustellen Fahrspur auf A100 mit Verspätung geöffnet: Wieder Verkehrschaos im Berliner Westen

Schon gewöhnt haben sich Pendler im Norden Berlins an die Sperrung der U6 zwischen der Endhaltestelle Tegel und dem Kurt-Schumacher-Platz. Seit November 2022 wird wegen Neubaus der Strecke dort Ersatzverkehr mit Bussen angeboten, Folge sind längere Fahrzeiten.

Wie lange dauert das Ganze noch? "Bis auf Weiteres", heißt es auf der BVG-Webseite dazu. Bereits im Vorjahr hieß es, dass U-Bahnen auf der Strecke wohl erst 2026 wieder rollen.

Titelfoto: Fabian Sommer/dpa, Jens Kalaene/dpa (Bildmontage)

Mehr zum Thema Berlin Baustellen: