Aus nach fast 30 Jahren: Galeries Lafayette stellt Betrieb ein

Berlin - Für den einzigen deutschen Standort der französischen Kaufhauskette Galeries Lafayette ist Ende 2024 nach fast 30 Jahren Schluss. Der Mietvertrag für die Filiale in der Friedrichstraße in Berlin mit dem Immobilieneigentümer Tishman Speyer werde nicht verlängert, teilte das Kaufhaus am Mittwoch mit.

Nach fast 30 Jahren in Berlin ist für das Kaufhaus Schluss. Der Mietvertrag wird nicht verlängert.
Nach fast 30 Jahren in Berlin ist für das Kaufhaus Schluss. Der Mietvertrag wird nicht verlängert.  © Sebastian Gollnow/dpa

Der Betrieb solle eingestellt werden, sobald der Mietvertrag Ende 2024 auslaufe. Die Arbeitnehmervertretung sei am Mittwoch über den Schritt informiert worden.

Das Kaufhaus werde alles tun, um die 190 Mitarbeitenden des Geschäfts während des gesamten Prozesses bestmöglich zu unterstützen, hieß es weiter.

Die Ankündigung, die Filiale zu schließen, sei "eine Folge der sich veränderten Konsumgewohnheiten in Deutschland und der erheblichen Veränderungen auf dem Einzelhandelsmarkt der Stadt", schrieb das Unternehmen in der Mitteilung.

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Überraschend kommen die Pläne nicht. Dass der Mietvertrag Ende des kommenden Jahres ausläuft, ist schon lange bekannt. Galeries Lafayette hatte indes in den vergangenen Wochen immer wieder betont, derzeit mit dem Eigentümer über eine Verlängerung des Vertrags zu verhandeln.

Der Eigentümer, der US-Immobilienentwickler Tishman Speyer, hatte allerdings stets betont, an einer Lösung für das Kaufhaus über 2024 hinaus nicht interessiert zu sein.

Nun hat auch das Kaufhaus die Hoffnung auf eine entsprechende Einigung aufgegeben. Für eine Nachnutzung gibt es bereits fortgeschrittene Pläne: Berlins Kultursenator Joe Chialo (53, CDU) möchte in dem Gebäude die Zentral- und Landesbibliothek unterbringen.

Friedrichstraße verliert mit Galeries Lafayette nächstes Highlight

Die Galeries Lafayette gibt es seit 1996 auch in Berlin.
Die Galeries Lafayette gibt es seit 1996 auch in Berlin.  © Christophe Gateau/dpa

Im Kulturausschuss wurde das Thema in dieser Woche kontrovers diskutiert. Der Plan steht unter Finanzierungsvorbehalt. Das Parlament muss zustimmen. Für die Bibliothek wird seit Jahren ein neuer Standort gesucht. Die beiden Standorte am Blücherplatz und in der Breiten Straße sind zu klein geworden und haben zudem dringenden Sanierungsbedarf.

Mit der Galeries Lafayette verschwindet indes für Berlinerinnen und Berliner sowie für Touristen ein zentraler Anziehungspunkt auf der Friedrichstraße. 1996 zog das Kaufhaus in das vom französischen Architekten Jean Nouvel entworfene Gebäude.

Neben Mode und Schmuck zieht es viele Besucher vor allem in den unteren Restaurant- und Gourmetbereich.

Es ist eine der wenigen Niederlassungen der französischen Kette außerhalb des eigenen Landes.

Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa

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