Apotheker schlagen Alarm: Medikamente weiter Mangelware!

Berlin - Das Kind ist krank, doch das passende Medikament ist aus. Im April sind viele Arzneimittel immer noch Mangelware. Alleine gelassen werde deswegen aber niemand, sagt der Berliner Apotheker-Verein.

Viele Wirkstoffe in den Apotheken sind von Lieferengpässen betroffen, klagen Verbände.
Viele Wirkstoffe in den Apotheken sind von Lieferengpässen betroffen, klagen Verbände.  © Jan Woitas/dpa

Seit Weihnachten hat sich die Situation durch Lieferengpässe nach Angaben des Berliner Apotheker-Vereins kaum beruhigt. "Das zieht sich durch das gesamte Sortiment", sagte die Vorstandsvorsitzende Anke Rüdinger der Deutschen Presse-Agentur.

Der Apothekerin zufolge sind nicht nur Medikamente für Kinder, sondern etwa auch Blutdruckmittel oder Cholesterin-Senker von den Engpässen betroffen. Nach Angaben des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte gibt es in Deutschland bei mehr als 470 Medikamenten Lieferengpässe.

Bei allen Mitgliedern des Landesverbands, zu dem knapp 640 Apothekeninhaber aus Berlin zählen, gibt es den Angaben zufolge Engpässe. Weil gerade viele Kinder Scharlach hätten, seien Antibiotika-Säfte derzeit besonders knapp. Zwar komme bei mangelnder Ware immer wieder Nachschub: "Wir können aber nie sagen, wann das sein wird", sagte Rüdinger, die eine Apotheke in Berlin-Lichtenberg führt.

Berlin: Aus für das Sea Life in Berlin - Doch wohin mit den vielen Fischen?
Berlin Aus für das Sea Life in Berlin - Doch wohin mit den vielen Fischen?

Versorgungsengpässe gebe es aber bisher keine. "Wir finden immer noch in den allermeisten Fällen Lösungen für die Patienten." Die Apotheker müssten eben "zaubern" - sei der Paracetamol-Saft aus, nehme man dann beispielsweise einen Ibuprofen-Saft. "Hauptsache, das fiebernde Kind bekommt einen fiebersenkenden Saft."

Um Engpässe bei wichtigen Präparaten zu vermeiden, hat das Bundeskabinett vergangene Woche einen Gesetzentwurf für eine stärkere Absicherung von Medikamentenlieferungen beschlossen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

Mehr zum Thema Berlin: