Anti-Abtreibungs-Demo "Marsch für das Leben" zieht durch Berlin

Berlin - Hunderte Gegner von Schwangerschaftsabbrüchen und Gegendemonstranten sind laut Angaben der Polizei in Berlin auf die Straßen gegangen.

Die Veranstalter sprachen am Nachmittag von 4500 bis 5000 Menschen.  © Paul Zinken/dpa

Zu einer Demonstration am Brandenburger Tor unter dem Titel "Marsch für das Leben" des Vereins Bundesverband Lebensrecht (BVL) kamen Teilnehmer im "unteren vierstelligen Bereich", wie ein Sprecher der Polizei sagte.

Die Veranstalter sprachen am Nachmittag von 4500 bis 5000 Menschen. Laut Angaben der Polizei kam es zunächst zu keinen besonderen Vorkommnissen. Die Demonstranten forderten ein Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen. Auf einem Plakat stand etwa "Leben begrüßen - nicht beenden".

An einer Gegenveranstaltung mit dem Titel "Aktionstag für sexuelle Selbstbestimmung" am Brandenburger Tor beteiligten sich laut Angaben der Polizei mehrere Hundert Teilnehmer. Die Zahl lag den Beamten zufolge im mittleren dreistelligen Bereich.

Berlin Erneuter Warnstreik in Berliner Kitas - Mehr als 2000 Menschen bei Kundgebung

Die Demonstranten wollen eigenen Angaben nach "auf das Recht auf körperliche Selbstbestimmung und eine Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs" aufmerksam machen. Derzeit läuft eine bundesweite Aktionswoche unter dem Motto "Legal, einfach, fair – für eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs in Deutschland!" mit Aktionen in zahlreichen Städten.

Anzeige

Schwangerschaftsabbrüche sind bisher laut Paragraf 218 des Strafgesetzbuches in Deutschland rechtswidrig. Tatsächlich bleibt ein Schwangerschaftsabbruch in den ersten zwölf Wochen aber straffrei, wenn die Frau sich zuvor beraten lässt.

Über die Abschaffung des Paragrafen wird seit Jahren gestritten. Im April dieses Jahres hatten Expertinnen der Ampel-Regierung empfohlen, Abtreibung in den ersten Wochen nicht mehr unter Strafe zu stellen.

Mehr zum Thema Berlin: