Aktivisten besetzen Hörsaal der HU: Polizei muss zwangsräumen durch "Schieben und Drücken"

Berlin - An der Humboldt-Universität (HU) zu Berlin sind am Mittwoch Aktivisten in einen Lehrsaal eingedrungen und haben die Polizei mit einem Großaufgebot auf den Plan gerufen. Am Abend war der Einsatz beendet.

Polizisten räumten am Mittwoch ein Gebäude der Humboldt-Universität zu Berlin.
Polizisten räumten am Mittwoch ein Gebäude der Humboldt-Universität zu Berlin.  © Christophe Gateau/dpa

Rund 60 Menschen gelangten gegen 14 Uhr in den Emil-Fischer-Hörsaal auf dem Campus Nord in Berlin-Mitte, wo sie sich verbarrikadierten, wie die Polizei in einem Post auf der Plattform X mitteilte.

Dort beschmierten die Besetzer Wände und beschädigten das Mobiliar sowie die Fassade der HU.

Zudem hängten die Personen mehrere Banner und Transparente mit gewaltverherrlichenden Sprüchen und Symbolen der Terrororganisation Hamas aus den Fenstern des Uni-Gebäudes.

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Die Schriftzüge leugneten das Existenzrecht Israels. Die Inhalte derer werden derzeit strafrechtlich überprüft, heißt es von der Polizei, die mit rund 300 Kräften im Einsatz war.

Während der Räumung hat sich den Beamten zufolge mindestens eine festgenommene Person widersetzt. Sie klagte danach über Schmerzen und wurde von einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht.

Berliner Universität wird von Polizei geräumt

Einsatzkräfte entfernten die gewaltverherrlichenden Transparente und Banner.
Einsatzkräfte entfernten die gewaltverherrlichenden Transparente und Banner.  © Christophe Gateau/dpa

Das Präsidium der HU entschied sich dazu, die Uni von der Polizei räumen zu lassen. Alarmierte Einsatzkräfte konnten verhindern, dass weitere Personen in das Gebäude kamen. Anfangs gingen die Beamten von circa 100 Menschen aus.

Um die Räumung durchzusetzen, habe die Polizei "vereinzelt unmittelbaren Zwang in Form von Schieben und Drücken anwenden" müssen.

Vor der Uni fand zudem eine Versammlung statt, die in dem Zusammenhang mit der Besetzungsaktion spontan bei der Polizei angezeigt wurde.

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In den sozialen Medien teilten einige Besetzer Fotos und kurze Clips ihrer Aktion. Dort ist zum Beispiel das rote Hamas-Dreieck zu sehen, das zweifach an die Eingangstür der Uni geschmiert wurde. Von einem der Balkone des Uni-Gebäudes hängt ein Transparent mit der Aufschrift: "You are collaborating in genocide." Gegen die Besetzer werden auch Strafermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch eingeleitet.

Aufgrund des Großeinsatzes und der Vielzahl an Beteiligten kam es in der Hessischen Straße und der Hannoverschen Straße zu Verkehrsbeeinträchtigungen, wie die Polizei mitteilte.

Erstmeldung: 19.20 Uhr, aktualisiert: 22.10 Uhr

Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

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