29-Euro-Ticket schon vor dem Aus? "Kein Kassenschlager"

Berlin - Für Finanzsenator Stefan Evers (44, CDU) steht angesichts der Sparzwänge in Berlin das 29-Euro-Ticket für den Nahverkehr genauso auf dem Prüfstand wie das kostenlose Mittagessen für Schulkinder.

Finanzsenator Stefan Evers (44, r.) sieht durch die Sparzwänge das 29-Euro-Ticket kritisch.
Finanzsenator Stefan Evers (44, r.) sieht durch die Sparzwänge das 29-Euro-Ticket kritisch.  © Jörg Carstensen/dpa

"Es darf keine Denkverbote geben. Auch das 29-Euro-Ticket steht auf dem Prüfstand, wie alles andere. Es ist übrigens auch kein Kassenschlager", sagte der CDU-Politiker der Tageszeitung "Welt".

"Was ich auf jeden Fall sagen kann und nicht müde werde, zu wiederholen: Wir können nicht fünf Milliarden Euro in einem Haushalt sparen, ohne dass es irgendjemand merkt. Wir werden in den kommenden Monaten eine Menge unpopulärer Entscheidungen fällen müssen."

Auf die Frage nach dem kostenlosen Schulessen antwortete Evers: "Fünf Milliarden Euro – das heißt, wir müssen buchstäblich jeden Stein im Haushalt umdrehen, wir werden kein noch so schwieriges Thema ausklammern können."

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Es sei natürlich darauf zu achten, sozial ausgewogen zu verfahren und dabei die Frage der Leistungsgerechtigkeit zu berücksichtigen. "Die Allgemeinheit kann nicht alles für alle finanzieren", sagte Evers.

Berlin muss fünf Milliarden Euro sparen

"Fünf Milliarden Euro – das ist eine Zahl, deren Dimension noch nicht jeder erfasst hat. Wenn ich diese Summe in Euro-Münzen stapele, ergibt sich ein Turm von 11.650 Kilometern. Der Entscheidungsbedarf ist also gewaltig", sagte Evers zu den Aufgaben, die vor der schwarz-roten Regierungskoalition liegen. "Wir befinden uns in der Situation, vor der Finanzminister seit Jahren gewarnt haben: Wir müssen die öffentlichen Haushalte ernsthaft konsolidieren."

Berlin gehe es da nicht anders als dem Bund oder anderen Bundesländern. "Wir sind allerdings die Ersten, die es in diesem Ausmaß trifft. Die deutschen Staatsausgaben sind seit den Corona-Jahren explodiert. Wir haben jetzt den Job, sie auf ein normales Niveau zurückführen."

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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