Pflanzen gießen im Urlaub: Fünf Tipps, wie Blumen überleben

Der Sommer ist da - die Urlaubszeit ruft. Doch wer übernimmt das Pflanzen gießen im Urlaub? Ist mal kein Nachbar zur Stelle, kannst Du Dir mit diesen fünf Tipps ganz einfach selbst helfen.

5 Tipps, wie Du Deine Pflanzen im Urlaub bewässern kannst

Pflanzen gießen im Urlaub muss nicht immer der Nachbar. DiY ist hier angesagt.
Pflanzen gießen im Urlaub muss nicht immer der Nachbar. DiY ist hier angesagt.  © 123rf.com/Natallia Khlapushyna

Für das Pflanzen gießen im Urlaub ist kein großes Hightech-Equipment nötig. Für unsere Selbstbewässerungssysteme braucht es lediglich PET-Flaschen, Küchenpapier bzw. Wollfäden, eine Schüssel und natürlich Wasser. Auch Tontöpfe, Bewässerungsmatten oder ein Tropfschlauch sind gute Alternativen.

Besonders im Sommer, wenn gerade alle Blumen blühen und die Pflanzen ihre Früchte tragen, blutet vielen Pflanzenliebhabern das Herz, wenn sie ihre grünen Lieblinge so lang allein lassen müssen.

Wer im Sommer ohne schlechtes Gewissen verreisen möchte, sollte sich rechtzeitig über das passende Bewässerungssystem Gedanken machen.

Wichtig ist, die Pflanzen drinnen wie draußen in den Schatten zu stellen.

TAG24 stellt Dir fünf Möglichkeiten vor, wie das Blumenbewässern im Urlaub kinderleicht und kostengünstig vorbereitet werden kann, und Deine Garten- und Zimmerpflanzen gut durch Deinen Urlaub kommen.

Um weitere Themen rund um die Pflege von Zimmerpflanzen geht's im Zimmerpflanzen-Ratgeber.

1. Tipp: Pflanzen im Urlaub mit Bewässerungsmatten versorgen

Pflanzen bewässern im Urlaub: Auch die Badewanne kann als Urlaubsquartier Deiner Pflanzen dienen.
Pflanzen bewässern im Urlaub: Auch die Badewanne kann als Urlaubsquartier Deiner Pflanzen dienen.  © 123RF/jessmine

Während des Urlaubs können Pflanzen mithilfe von Bewässerungsmatten versorgt werden. Die folgenden Möglichkeiten hast Du.

Variante 1: in der Wanne oder Küchenspüle

Zimmerpflanzen können während Abwesenheit auch in der Badewanne oder Küchenspüle bewässert werden. Dichte das Becken dafür mit dem Stöpsel ab und fülle es mit einigen Zentimetern Wasser. Auf den Boden wird dann ein Handtuch ausgelegt, auf das die Pflanzen ohne ihren Übertopf gestellt werden. Durch die Löcher im Untertopf können die Wurzeln ausreichend Wasser aufnehmen, das im Handtuch gespeichert ist.

Unempfindliche grüne Geschöpfe können gern alle zusammengestellt und vor dem Urlaub ordentlich auf Vorrat gewässert werden. Um die pralle Sonne des Südens zu meiden, sollten die Blumenkästen bzw. Topfpflanzen lieber zur Nordseite des Hauses bzw. der Wohnung umziehen.

Je nach Pflanzenart können Blumen ohne Gießen im Urlaub auf diese Art für viele Tage überleben.

Denke aber daran, dass nicht jede Pflanze einen Umzug an einen anderen Ort oder aber die Staunässe verträgt. Erkundige Dich vorher also, ob sich diese Option für Deine Pflanze anbietet.

Variante 2: Wasserspeichermatten

Weniger provisorisch sind Bewässerungsmatten, die in Bau- und Gartenfachmärkten erhältlich sind. Diese Vlies- oder Schaumstoffmatten werden unten in Töpfe und Pflanzkästen gelegt, um Wasser aufzunehmen und zu speichern bis es benötigt wird.

2. Tipp: Pflanzen bewässern mit Plastikflaschen

Die schnelle und geldsparende Lösung, um Pflanzen im Urlaub zu gießen: leere PET-Flaschen.
Die schnelle und geldsparende Lösung, um Pflanzen im Urlaub zu gießen: leere PET-Flaschen.  © 123rf.com/kwangmoo

Pflanzen gießen im Urlaub mittels Plastikflaschen? Upcycling macht's möglich. Schnappe Dir einfach eine leere Plastikflasche und entferne das Etikett.

Die Größe der Flasche richtet sich dabei nach der zu bewässernden Pflanze.

Große Kübel und Blumenkästen brauchen schon eine 1,5 Liter Flasche. Im Außenbereich sollte es eine Flasche aus hartem stabilen Plastik sein.

Für kleine Topfpflanzen reicht eine 0,5 Liter Flasche aus. Die Größe hängt natürlich auch davon ab, wie lang der Urlaub und die Bewässerung dauern sollen.

Das brauchst Du:

  • leere PET-Flasche (1,5 Liter, 0,75 Liter oder 0,5 Liter Größe)
  • Metallspieß
  • Wasser

In den Deckel der Flasche werden mit einem Metallspieß (z.B. ein Rouladenspieß) ein paar kleine Löcher gepiekst, dabei solltest Du unbedingt vor dem Urlaub einen Testlauf machen. Nur so bekommst Du heraus, wie viele Löcher richtig sind, damit nicht gleich das gesamte Wasser hinaus sickert. Meist braucht es nicht mehr als ein bis zwei kleine Löcher, sonst fließt das Wasser zu schnell heraus.

Jetzt noch Wasser in die Flasche eingefüllt und ab in die Erde damit. Überprüfe, ob die Flasche auch einen guten Halt hat und nicht umkippen kann.

Wer sich das Befüllen ein wenig erleichtern möchte, sollte am Anfang einfach den Boden der PET-Flasche abschneiden. So schnell ist die Urlaubsbewässerung fertig.

Weitere Variante: Umgedrehte Flasche mit Tonkegel oder Zubehör

Eine weitere Möglichkeit benötigt einen Tonkegel oder einstellbares Zubehör aus dem Garten- oder Baumarkt. An dem Kegel kann auch eine Flasche kopfüber befestigt werden. Der Vorteil bei Ton ist, dass er in trockener Erde wasserdurchlässig ist und die Wurzeln bewässern kann. Ist die Erde feucht genug, tritt jedoch kein Wasser mehr aus.

3. Tipp: Pflanzen mithilfe von Tontöpfen bewässern

Nach gleichem Prinzip funktioniert die Methode mit Tontöpfen. Diese eignet sich vor allem für große Gartenpflanzen. Um eine sogenannte Olla (gesprochen: Oja) zu bauen, benötigt man allerdings zwei alte, unglasierte Tontöpfe, Silikon sowie eine Tonscherbe oder einen Stein.

1. Die Scherbe wird mit Silikon eingestrichen und dann zum Stopfen des Ablauflochs des einen Tontopfes benutzt.

2. Klebe dann die beiden oberen Ränder der Töpfe zusammen und sorge dafür, dass das Silikon das Gefäß gut abdichtet.

3. Wenn alles trocken und fest ist, fülle Wasser durch das obere, übriggebliebene Abflussloch.

4. Ist das Gefäß stabil und es tritt kein Wasser aus der Ritze zwischen beiden Töpfen aus, kann es in der Erde nahe der zu bewässernden Pflanze eingegraben werden - so, dass nur noch der oberste Teil herausguckt.

Das Wasser kann nun durch die etwas poröse Topfwand aus dem Wasserspeicher in die trockene Erde sickern.

Achte beim Eingraben darauf, dass Du keine Wurzeln zerstörst.

4. Tipp: Bewässerung mithilfe einer Schnur

Küchenpapier: Der ultimative Life-Hack für das Blumengießen im Urlaub.
Küchenpapier: Der ultimative Life-Hack für das Blumengießen im Urlaub.  © 123rf.com/Olga Yastremska

Mit den folgenden zwei Varianten dieses Lifehacks mit Schnur versorgen sich Deine Zimmerpflanzen selber mit Wasser, während Du abwesend bist.

Variante 1: Küchenpapier

Wer spontan keinen Faden aus echter Baumwolle verfügbar hat, kann auf Küchenrolle zurückgreifen.

1. Reiße ein langes Stück einiger aneinanderhängender Tücher ab und rolle dieses längs ein.

2. Tauche diese Rolle dann in Wasser.

3. Anschließend kannst du ein Ende direkt über der Erde um die Pflanze wickeln, das andere Ende wird in einen Wasserbehälter gelegt.

Ist die Erde trocken, zieht sie je nach Bedarf immer Wasser nach.

Variante 2: Faden

Zum Blumengießen mit einem Faden benötigt man selbstverständlich einen Wollfaden - idealerweise aus echter Baumwolle, da dieser nicht so fettig ist wie Schafwolle, aber Wasser besser aufnimmt als synthetisches Garn.

1. Tauche den Faden in Wasser und lasse ihn durchnässen.

2. Beschwere ihn am Ende, zum Beispiel mit einer Schraube, damit er nicht auf dem Wasser treibt.

3. Der Faden soll nun die Entfernung von einem Wassergefäß zur Pflanze überbrücken. Dabei soll das Gefäß höher stehen als die Pflanze, damit die Schwerkraft seine Arbeit leisten kann, und der Faden möglichst straff sein, um zu verhindern, dass das Wasser neben dem Topf landet und sich dort ansammelt.

Die Größe des Wassergefäßes ist übrigens davon abhängig, wie viele Pflanzen mit Wasser versorgt werden sollen und wie viel diese benötigen.

4. Das andere Ende des Fadens wird nun, beispielsweise mithilfe einer Büroklammer, in die Erde gesteckt.

Wer hat, kann den Faden vorher durch einen Strohhalm stecken, welcher verhindern soll, dass der Faden austrocknet.

Bei sehr kalkhaltigem Wasser kann es außerdem passieren, dass sich der Kalk nach einer Weile im Faden absetzt, dieser fest wird und kein Wasser mehr transportiert.

5. Tipp: Gartenpflanzen mit Tropfschlauch bewässern

Flächen und Beete im Garten sowie Hecken lassen sich mit einem Tropf- oder Perlschlauch bewässern. Das sind unter- oder oberirdisch gelegte Gartenschläuche, durch deren viele Löcher langsam Wasser austritt. Bei dem Tropfschlau passiert das gezielt an bestimmten Stellen, bei dem Perlschlauch tritt Wasser durch die porösen Wände überall verteilt aus.

Durch diese können zudem Pilzbefälle sowie Verbrennungen durch die Sonne verhindert werden.

Zusätzliche Tipps zur Pflanzenbewässerung vor dem Urlaub

Diese folgenden Dinge sollten, unabhängig von der Bewässerung, vor Deinem Urlaub beachtet werden:

  • Gieße Deine Pflanzen vor dem Urlaub großzügig. So verhinderst Du, dass die Wasserspeicher gleich am Anfang stark beansprucht und geleert werden.
  • Verzichte vor Deinem Urlaub auf das Düngen. Dadurch vermeidest Du beschleunigtes Wachstum, was viel Wasser benötigen würde.
  • Entferne vertrocknete Blätter. Dadurch reduzierst Du den Wasserverbrauch der Pflanze.
  • Stelle die Pflanzen zusammen an einen etwas schattigeren Ort. Dort benötigen sie weniger Wasser und sorgen zusammen für eine höhere Luftfeuchtigkeit, was den Verbrauch wiederum reduziert. Aber Achtung: nicht jede Pflanze verträgt einen Umzug!
  • Wenn Du Dich für eine dieser Bewässerungsmethoden entscheidest, teste diese wenn möglich vorher aus. Dadurch kannst Du bei Bedarf Anpassungen vornehmen, beispielsweise Löcher vergrößern oder hinzufügen, die Wassermenge verändern, oder die Fäden justieren.

Fazit: Deine Abwesenheit muss noch nicht den Tod Deiner Pflanzen bedeuten. Mit einer der vorangehenden Methoden kannst Du Deine Pflanzen im Urlaub bewässern und wirst bei Deiner Ankunft nicht von trockenen Pflanzenresten empfangen.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf.com/Natallia Khlapushyna

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