Rasenschnitt entsorgen: Das gibt's zu beachten!
Besonders beim Rasenmähen im Sommer fällt jede Menge Rasenschnitt an, der möglichst schnell beseitigt werden will. Doch welche Möglichkeiten zum Rasenschnitt Entsorgen gibt es überhaupt? Und von welcher Variante profitiert der eigene Garten am meisten?
Darf Rasenschnitt in der Biotonne entsorgt werden?
Rein rechtlich gesehen ist es erlaubt, Grünschnitt vom Rasenmähen in der Biotonne oder auf dem Wertstoffhof zu entsorgen.
Da der Rasenabfall schnell an Volumen verliert, wenn man ihn etwas in der Sonne trocknen lässt, passt grundsätzlich viel davon in die Biotonne.
Doch wer einen großen Rasen besitzt oder die Wetterbedingungen gerade so gut sind, dass das Gras enorm schnell wächst, wird dennoch schon bald mit der Entsorgung in der Tonne an seine Grenzen kommen. Nämlich dann, wenn auch Zweige von Sträuchern und Hecken, Unkraut und ähnlicher Grünabfall hinzukommt.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt lohnt es sich, nach einer Alternative zum Grasschnitt entsorgen zu suchen. Andernfalls müsste man höhere Abfallkosten aufgrund einer größeren Biotonne in Kauf nehmen.
Gut zu wissen: Auch die Entsorgung von Grünschnitt auf dem Wertstoffhof ist vielerorts nicht kostenlos möglich. Viele Grünschnitt-Sammelplätze erheben eine Gebühr auf die Entsorgung. Kleingartenvereine bieten zur Hauptsaison ebenfalls die Möglichkeit, den angefallenen Grünschnitt zentral abzugeben und diesen entsorgen zu lassen.
Rasenschnitt entsorgen? So kann man das Gras verwerten
Da Rasenschnitt allerdings reich an Nährstoffen ist, ist dieser viel zu schade, um ihn einfach wegzuwerfen. Viel besser ist es, das geschnittene Gras auf folgende Arten weiterzuverwenden:
1. Mit Rasenschnitt den Rasen mulchen
Eine gute Variante, wie sich Rasenschnitt weiterverarbeiten lässt, ist das Mulchen. Hierbei wird das Gras als Dünger in stark zerkleinerter Form dem Rasen wieder zugeführt. Das zerhäckselte Gras setzt beim Verrotten die darin enthaltenen Nährstoffe frei und gibt sie an den Boden ab.
Gewissermaßen ist das Mulchen also Dünger zum Nulltarif.
Achtet jedoch darauf, dass sich der Grünschnitt locker auf dem Rasen verteilt und die Gräser trotzdem genügend Licht und Sauerstoff erhalten. Andernfalls kann sich schnell ein Rasenfilz bilden, da sich die kleinen Pflanzen zurückbilden und sich an ihrer Stelle Unkraut oder Moos breit macht.
Wer professionell Mulchen möchte, sollte mittelfristig auch zu einem speziellen Mulchmäher greifen, der das abgeschnittenen Gras direkt sehr klein zerteilt. Für den Anfang reicht es jedoch aus, mit dem Rasenmäher mehrmals über den Grünschnitt zu fahren bzw. innerhalb weniger Tage zu Mähen, um die Halm klein zu halten. Anschließend kann mit einem Rechen dafür gesorgt werden, dass sich das Gras gleichmäßig verteilt und nicht zu dick an einer Stelle liegt.
Tipp: Für Gartenprofis und alle anderen, die es werden möchten, empfiehlt sich auf lange Sicht ein Mulchmäher. Besonders weitläufige Rasenflächen lassen sich so schneller und gleichmäßiger bearbeiten. Um den Rasen mit Rasenschnitt zu mulchen eignet sich beispielsweise dieser Mäher:
2. Rasenschnitt einfach kompostieren
Eine unter Hobbygärtnern weit verbreitete Variante ist es, den Rasenschnitt einfach zu kompostieren. Auf diese Weise entsteht innerhalb weniger Monate wertvoller Humus, der spätestens im kommenden Jahr für die Anzucht neuer Pflanzen verwendet werden kann.
Beachtet jedoch, dass der Grasschnitt - ebenso wie andere Grünabfälle - immer gut mit dem bereits vorhandenen Biomüll vermengt werden sollte. Auf diese Weise funktioniert der Zersetzungsprozess am besten. Laub und das Hinzufügen von Sägespänen bzw. Holzhäckseln ist ebenfalls ratsam.
Wichtig: Der Grünabschnitt ist idealerweise bereits etwas angetrocknet, ehe dieser auf den Kompost gegeben wird. Je weniger Restfeuchtigkeit im Gras enthalten ist, desto besser.
Andernfalls kann es passieren, dass der Kompost zu faulen anfängt.
Tipp: Da Rasenschnitt besonders in den Sommermonaten anfällt, sollten sich Gartenbesitzer für einen großen Komposter entscheiden. Um das Vermengen der Gartenabfälle so einfach wie möglich zu machen, sollte dieser außerdem offen sein. Zum Kompostieren von Rasenschnitt eignet sich beispielsweise dieser Komposter:
3. Rasenschnitt als Gras-Beimischung im Beet verwenden
Rasenschnitt im Kompost wird nach einigen Monaten zu nährstoffreicher Erde. Ihr könnt aber auch den direkten Weg gehen und das Gras vom Rasen Mähen in geringen Mengen Euren Beeten beimischen. Auch unter Bäumen, Obststrächern und Hecken ist das geschnittene Gras gut aufgehoben.
Dabei hat das Beimischen von Grasabschnitt gleich zwei Vorteile:
Zum einen hält der Grasschnitt die Erde länger feucht und verhindert allzu starkes Austrocknen. Zum anderen wird das Wachstum von Unkraut eingedämmt.
Versucht jedoch nicht, Euren gesamten Rasenschnitt im Beet unterzubringen. Ansonsten wird dem Boden zu viel Stickstoff zugeführt, was einer Überdüngung gleich kommt.
Tipp: Das Unterheben von Rasenschnitt kann man sich mit einem kleinen Gartenwerkzeug erleichtern. Es eignet sich beispielsweise eine Blumenkralle wie diese hier:
Rasenschnitt entsorgen: Das ist verboten
Auch wenn es sich bei Grasschnitt um biologisches Material handelt, darf man damit nicht zwangsläufig machen, was man will.
In Deutschland ist es beispielsweise verboten, den Rasenschnitt einfach in der freien Natur zu entsorgen. Schließlich stellt dieses Handeln einen Eingriff in das bestehende Ökosystem dar.
Wer dabei erwischt wird, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen. Und das ist die Sache doch nun wirklich nicht wert, oder?
Auch das Verbrennen von Grasschnitt ist vielerorts verboten. Und selbst wenn dies nicht der Fall ist, dann wird es dennoch nicht gerne gesehen.
Denn die Restfeuchte im Gras fördert die Rauchbildung erheblich.
So lässt sich Rasenschnitt im Garten am besten entsorgen
Wie Ihr seht, gibt es jenseits von der Biotonne noch einige Möglichkeiten, um den Grasschnitt nach dem Rasen mähen noch sinnvoll weiterzuverwenden.
Am besten ist es natürlich, die abgeschnittenen Grashalme dem eigenen Garten erneut zuzuführen. Am unkompliziertesten ist sicherlich die Entsorgung auf dem Kompost. Zwar ist hier etwas Geduld gefragt, doch nach einiger Zeit wird man mit nährstoffreicher Erde belohnt.
Doch auch das Ausbringen im Beet sowie das Mulchen kann eine gute Variante darstellen, um den Pflanzen im eigenen Garten etwas Gutes zu tun.
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