Igel füttern: Darauf solltest Du achten bei diesen Zeiten

Die Igel zählen zu den ältesten Säugetierarten. Auch wenn sie meist im Verborgenen leben, benötigen sie zu bestimmten Jahreszeiten menschliche Hilfe, um zu überleben.

Beim Igelfüttern muss einiges beachtet werden. Der TAG24-Ratgeber erklärt's.
Beim Igelfüttern muss einiges beachtet werden. Der TAG24-Ratgeber erklärt's.  © unsplash/Hans-Olof Andersson

Igel sind anpassungsfähige Lebewesen, welche auch in Gärten, Parks und weiteren Grünflächen im Stadtgebiet überleben können. Die nachtaktiven Wildtiere fressen hauptsächlich Insekten und Weichtiere wie z. B. Laufkäfer, Larven, Schnecken und Regenwürmer.

Das natürliche Nahrungsangebot für Igel nimmt ab, wenn die Temperaturen fallen, weswegen vor allem junge Igel und deren Mütter nur noch wenig zu fressen finden.

Wenn es nötig ist, legen Igel auf der Suche nach Nahrung weite Strecken zurück. Gerade in Großstädten sind sie dadurch Gefahren wie dem Straßenverkehr ausgesetzt. Auch fressen die Tiere aus der Not heraus Abfälle und Essensreste, welche ihnen ernsthaft schaden.

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Doch Igelfreunde und Tierliebhaber können helfen, indem sie die Tiere zusätzlich füttern. Dieser Ratgeber erklärt Dir, zu welchen Jahreszeiten eine Zufütterung nötig ist und was Du Igeln zu fressen hinstellen kannst.

Weitere Tipps rund um Deinen Garten findest Du im Naturgarten-Ratgeber.

Wann sollte man Igel füttern?

Vor allem im städtischen Raum sind viele Igel in Jahreszeiten, in welchen das natürliche Nahrungsangebot nicht ausreichend ist, auf die Zufütterung angewiesen. Im Herbst und Frühjahr, also vor und nach dem Winterschlaf, ist die richtige Fütterung gerade für untergewichtige und junge Igel eine sinnvolle Ergänzung.

Igel müssen sich im Herbst eine Fettschicht anfressen, um den Winterschlaf zu überstehen. Ein Igel sollte mindestens 500 Gramm wiegen, bevor er sich in die Winterruhe begibt.

Wachen sie dann im Frühjahr auf, dann ist das Angebot an Pflanzen und damit einhergehend die Insektenvielfalt in der Natur noch nicht so weit, dass die Igel genügend Nahrung finden.

Womit kann man Igel füttern?

Igeln kann man z. B. feuchtes Katzenfutter zum Fressen hinstellen.
Igeln kann man z. B. feuchtes Katzenfutter zum Fressen hinstellen.  © 123RF/Yulia Petrova

Igel brauchen proteinreiche und fetthaltige Nahrung, um sich genügend Reserven anzufuttern.

Für die Fütterung von Igeln geeignete Nahrungsmittel sind:

  • Nassfutter für Katzen
  • ungewürztes Rührei
  • gekochtes Ei
  • gebratenes Hackfleisch (Rind)
  • gegarter Fisch
  • gekochtes Geflügelfleisch
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Bei Fertigprodukten wie Katzenfutter sollte man auf die Inhaltsstoffe achten, denn es dürfen weder Zucker, Melasse, Getreide, Gelatine, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Proteinkonzentrate jeglicher Art noch Konservierungs- und Farbstoffe enthalten sein. Ein hoher Fleischanteil von mindestens 60 Prozent ist ebenso empfehlenswert.

Am besten verfüttert man unterschiedliche Mischungen, z. B. Katzenfutter mit Rührei, weil die Ernährung sonst zu einseitig wäre. Auch ist es wichtig, dass das Futter für Igel grundsätzlich ungesalzen und ungewürzt ist.

Eine flache und standfeste Schale mit immer frischem Wasser sollte für die Igel ebenso bereitgestellt werden.

Schädlich für Igel: Diese Lebensmittel sollten die Tiere nicht fressen

Den Igeln Milch zu geben ist ein schlimmer Fehler mit fatalen Folgen für die Tiere.
Den Igeln Milch zu geben ist ein schlimmer Fehler mit fatalen Folgen für die Tiere.  © 123RF/monphoto
Diese Nahrungsmittel sind nicht für die Fütterung von Igeln geeignet:
  • Milchprodukte
  • Obst
  • Gemüse
  • Nüsse

Igel sind laktoseintolerant, weswegen man ihnen auf keinen Fall Milchprodukte geben sollte.

Das betrifft auch junge Igel, die davon Durchfall bekommen oder sogar ernsthaft krank werden können und an den Folgen sterben.

Die Intoleranz sollte auch bei den Inhaltsstoffen von Fertigprodukten beachtet werden, da manche von ihnen Milchpulver enthalten. Auch laktosefreie Milch ist nicht für Igel geeignet.

Lebt ein Igel im eigenen Garten, sollte man auf giftige Mittel gegen Insekten und Schnecken verzichten, da die Igel bei deren Verzehr sterben könnten.

Die Futterstelle für Igel

Ein einfaches Haus für Igel kann man sich auch selbst bauen.
Ein einfaches Haus für Igel kann man sich auch selbst bauen.  © 123RF/irottlaender

Die Futterstelle sollte täglich gereinigt werden, da sich sonst Keime ausbreiten und Krankheiten übertragen werden können. Ein guter Zeitpunkt für die Säuberung ist morgens, da die Tiere nachtaktiv sind.

Für die optimale Hygiene legt man die Futterstelle am besten mit Zeitungspapier aus, welches man täglich wechselt. Die Futter- und Trinknäpfe sind ebenfalls täglich heiß auszuspülen.

Es ist sinnvoll, die Futterstelle für Igel gegen andere Tiere zu schützen. Umgestülpte und wetterfeste Kisten, welche man mit einem zehn mal zehn Zentimeter großen Eingang versieht, wären passende Futterhäuser für die stacheligen Wildtiere.

Auch Europaletten, welche man mit Dachpappen oder ähnlichem auf der Oberseite verschließt, bieten den Futterstellen von Igeln ausreichend Schutz. Igel riechen, wo es Nahrung gibt, und müssen sie nicht sehen.

Mögliche Fallgruben, Schächte und andere Gefahren in der Umgebung der Futterstelle sollte man unbedingt abdecken, damit sie die Igel nicht verletzen.

Der Schlafplatz für Igel

Möchte man Igeln einen Schlafplatz bieten, gibt es vielfältige Möglichkeiten, z. B. einen Laubhaufen, einen Hohlraum zwischen Steinen oder ein spezielles Igelhaus. Der Unterschlupf sollte an ruhigen, geschützten und verstecken Orten wie in Büschen oder Sträuchern stehen.

Gern kann das Haus mit etwas Laub, Gestrüpp und anderem Material bedeckt werden, um es zu isolieren. Ausreichend Stroh im Innenraum macht den Schlafplatz für den Igel besonders kuschelig. Die Modelle ohne Boden sind hygienischer.

Igel brauchen eine Fläche von mindestens 30 mal 30 Zentimetern und der Eingang sollte zehn mal zehn Zentimeter groß sein. Um Katzen fernzuhalten, eignet sich ein Labyrinth-Eingang. Eine gute Verarbeitung und natürliche Materialien sind wünschenswert, damit sich der Igel nicht verletzen oder vergiften kann.

Das Haus sollte allen Witterungsverhältnissen standhalten können und der Eingang nicht zur Wetterseite liegen. Bei einem schrägen Dach kann das Regenwasser besser abfließen.

Die Hygiene im Igelhaus ist sehr wichtig, weswegen das Haus regelmäßig gereinigt werden sollte. Ein abnehmbares Dach vereinfacht die Säuberung der Behausung.

Wer möchte, kann jungen und untergewichtigen Igel im Herbst und Frühjahr durch die richtige Zufütterung auf jeden Fall helfen zu überleben. Zusätzliche Unterschlüpfe sorgen dafür, dass die Igel sich richtig wohlfühlen.

Titelfoto: unsplash/Hans-Olof Andersson

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