Kennt Ihr noch diese Sachen aus der DDR?

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Dresden – Ihr interessiert Euch für DDR-Geschichte und typische Alltagsgegenstände aus der Zeit? Dann solltet Ihr Euch diese einzigartige Ausstellung des Kunsthauses Raskolnikow in Zusammenarbeit mit der Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) nicht entgehen lassen.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Plattenbau-Programms WBS70 beherbergt die EWG die Installation „Wohnmaschine 2.0“ von Martin Maleschka richtig authentisch in einer Plattenbauwohnung in Dresden-Gorbitz.

Wir fassen zusammen, was DDR-Nostalgiker, Gorbitzer aus der Nachbarschaft oder Interessierte erwartet:

Plattenbau-Wohnung wird zum Ausstellungsraum

Künstler Martin Maleschka und ein Teil der (überwiegend orangefarbenen) Ausstellungsstücke von „Wohnmaschine 2.0“.
Künstler Martin Maleschka und ein Teil der (überwiegend orangefarbenen) Ausstellungsstücke von „Wohnmaschine 2.0“.  © Jens Kirchschläger

Seit vergangenen Freitag (30.10.) dient eine typische WBS70-Ein-Raum-Wohnung der EWG in Dresden-Gorbitz als Ausstellungsraum für eine Installation mit dem Titel „Wohnmaschine 2.0“ des Cottbuser Künstlers Martin Maleschka. Ein Muss für DDR-Interessierte und Nostalgiker.

Der WBS70-Plattenbautypus war vor dem Mauerfall in den ostdeutschen Städten am meisten verbreitet und prägt bis heute noch viele Orte.

Teil der Ausstellung sind typische Alltagsgegenstände, die in der DDR designt wurden und zum Alltag vieler Menschen gehörten – wie eine Thermoskanne, eine Seifendose oder der Mixer RG 28.

Insbesondere könnten die Ausstellungsstücke bei Gorbitzern Anklang finden, da viele bereits seit mehreren Jahrzehnten in diesem Stadtteil leben.

Die 35 qm-Wohnung, in der die Ausstellung gezeigt wird, befindet sich in der Hainbuchenstraße 10 – in einem Haus, das 1985 gebaut wurde.

„Die 80er Jahre mit den typischen Plattenbauten haben den Stadtteil und auch unsere Genossenschaft entscheidend geprägt, 50 Prozent aller Gorbitzer leben in Genossenschaftswohnungen. Zahlreiche Ausstellungsstücke stammen aus der Zeit, in der viele Mieter hergezogen sind", erklärt Vorstand der Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Antje Neelmeijer.

Die EWG freut sich darüber, die Ausstellung in einem ihrer letzten „ostalgischen“ Wohngebäude beherbergen zu dürfen.

Zudem möchte die EWG die Dresdner Kunst- und Kulturszene damit unterstützen. Und ganz passend findet dieses Jahr auch das 50-jährige Jubiläum des Plattenbautypus WBS70 statt.

Originelle Anordnung der Ausstellungsstücke

Die Ausstellungsstücke – Leihgaben aus dem Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt.
Die Ausstellungsstücke – Leihgaben aus dem Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt.  © Jens Kirchschläger

Doch woher stammen eigentlich die Ausstellungsstücke aus der DDR-Zeit? Die Gegenstände sind Leihgaben aus dem Dokumentationszentrum Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt.

Angeordnet sind die Stücke vollkommen unabhängig von ihrer Funktion. Vielmehr soll sich ein geometrisches Muster durch ihre unterschiedlichen Formen, Maße und Höhen ergeben, das aus der Vogelperspektive an eine Stadt erinnert.

Die Farbe Orange dominiert die Ausstellung

Der Künstler hat sich dazu entschieden, die gesamten Ausstellungsstücke in der Farbe Orange zu wählen – der dominierenden Farbe der 70er Jahre.

Die ersten Plattenbauten vom Typ WBS70 entstanden im Übrigen auch in den 70ern. So betont Maleschka mit der Farbe Orange die Verbindung zum Ausstellungsraum.

Die Installation „Wohnmaschine 2.0" ist übrigens Teil der Ausstellung „WBS70 – fünfzig Jahre danach. Kunst.off Plattenbau“ der Galerie Kunsthaus Raskolnikow.

Wir haben Euer Interesse für die Ausstellung geweckt?

Dann habt Ihr die Möglichkeit, jeden Mittwoch zwischen 16 und 18 Uhr an kurzen geführten Besichtigungen teilzunehmen. Kommt einfach vorbei (nach telefonischer Voranmeldung), der Eintritt ist gratis!

Aufgrund der aktuellen Lage informiert Euch bitte über eventuelle Änderungen der Öffnungszeiten und Updates auf kunstoffplattenbau.de.

Bei Fragen, hilft Euch Kurator Tomasz Lewandowski gerne weiter unter: 01627/34 40 25.

Alle Infos auf einen Blick

© Jens Kirchschläger

Was?

Ausstellung „Wohnmaschine 2.0“ mit DDR-Alltagsgegenständen von Martin Maleschka in einer typischen WBS70-Ein-Raum-Wohnung der Eisenbahner-Wohnungsgenossenschaft.

Wo?

Hainbuchenstraße 10
01169 Dresden (Gorbitz-Nord)

Wann?

Ausstellungszeitraum vom 30.10.20 – 18.12.20 (Verlängerung bis 2021 geplant)

Geführte Besichtigungen nach telefonischer Anmeldung: Jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr

Der Eintritt ist frei!

Weitere Infos zum Hygienekonzept, Öffnungszeiten, maximale Anzahl an Personen werden auf werden auf Galerie-Raskolnikow.de und kunstoffplattenbau.de veröffentlicht.

Kontakt für Führungen jeden Mittwoch:

Kurator der Ausstellung, Tomasz Lewandowski

Tel: 0351/80 45 708
mobil: 01627/34 40 25

E-Mail: galerie@raskolnikow.de

Mit freundlicher Unterstützung der EWG-Dresden
www.ewg-dresden.de

Titelfoto: Jens Kirchschläger