Dresden – Eine Zugreise ist immer nur so lange entspannt, bis es zu Verspätungen, Ausfällen oder Personalmangel kommt. Doch nicht immer ist eine schnelle Lösung in Sicht.

Der vierte Teil unserer Exklusiv-Serie befasst sich auch diesmal wieder mit den täglichen Herausforderungen von Mitarbeitern der Deutschen Bahn.

Wie die Kommunikation im Störfall abläuft und Problemlösungen gefunden werden erklärt uns Marcus aus der Leitstelle.

Seine Antworten folgen jetzt.

Ein verspäteter Zug, eine defekte Tür oder unvorhergesehene Fahrplanänderungen treffen jeden Fahrgast hin und wieder.

Der Ärger der Reisenden geht oft mit Fragen einher, woran es gelegen hat und wer sich jetzt um eine schnelle Lösung kümmert.

Diesen Punkten sind wir in unserer vierteiligen Interviewreihe mit Mitarbeitern der Deutschen Bahn nachgegangen.

In der vergangenen Folge berichtete uns Kundenbetreuer Etienne von seinen Erfahrungen als erster Ansprechpartner für alle Reisenden.

Die Komplexität hinter den Stellschrauben der Deutschen Bahn ist den meisten nicht bewusst.

Warum die Beseitigung von Schwierigkeiten nicht immer so einfach ist, wie es sich Bahnreisende vorstellen, verrät uns Marcus in unserem letzten Interview der Reihe.

Auf seinem Tisch in der Leitstelle verbinden sich sämtliche Kommunikationsfäden des Regionalverkehrs.

Mehr erfahrt Ihr im Video und Interview mit Marcus.

TAG24: Was beinhaltet Dein Job alles?

Marcus: Wir als Leitstelle sorgen dafür, dass der tägliche Betrieb auch im Störfall bestmöglich gewährleistet ist.

Wenn es im Fahrbetrieb zu Störungen kommt oder ein Zug ausfällt, laufen in unserer Leitstelle sämtliche Kommunikationskanäle zusammen.

Dann koordinieren wir zwischen allen Beteiligten. Dazu gehören neben der Abstimmung mit der Fahrzeughaltung auch der Austausch mit den Triebfahrzeugführenden, die den Zug steuern und den Kundenbetreuenden, die für die Fahrgäste da sind. Das bedeutet: Man hat viel zu telefonieren.

TAG24: Könnt Ihr bei hohem Fahrgastaufkommen nicht einfach spontan einen weiteren Wagen anhängen, um die Lage zu entspannen?

Marcus: Das wäre schön, ist aber leider zu kurz gedacht. Wir haben aktuell nur begrenzte Fahrzeugverfügbarkeiten und Personal.

Außerdem lassen es oft die örtlichen Gegebenheiten nicht zu. Zum Beispiel, wenn ein Bahnsteig zu kurz für die aufgestockte Wagenlänge ist, können die Türen nicht geöffnet werden. Sonst würden die Reisenden auf die Schienen fallen.

Um einen Zug zu verlängern, muss er auf den Betriebsbahnhof versetzt und um einen weiteren Wagen aufgestockt werden. Ein verlängertes Fahrzeug bedeutet mehr Gewicht und das heißt auch höhere Energiekosten. Das Thema ist also nicht so einfach, wie man denkt.

TAG24: Wie bist Du zu dem Job in der Leitstelle gekommen und was zeichnet ihn aus?

Marcus: Früher bin ich selbst in Dresden Bus und Straßenbahn gefahren und brauchte irgendwann eine berufliche Veränderung. Da bot es sich an, bei der Bahn anzufangen. Außerdem wollte ich der Disponent sein, den ich damals selbst gern gehabt hätte.

Der Job bringt jeden Tag neue Herausforderungen mit sich. Das macht ihn zugleich anspruchsvoll und interessant. Man braucht starke Nerven, einen guten Überblick und in stressigen Situationen einen kühlen Kopf. Man sollte mit viel Leidenschaft dabei sein.

Wie man an allen Folgen unserer Exklusiv-Serie sehen kann, ist sich die Bahn über ihre Baustellen bewusst.

Was sie tut, um die Situation mittel- und langfristig zu verbessern, erfahrt Ihr hier.

An dieser Stelle kommen auch andere Mitarbeiter zu Wort und teilen Ihre Sicht auf die aktuelle Lage ihrer Arbeitgeberin.

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