Dresden – Der Zug bleibt mitten auf der Strecke stehen oder fällt komplett aus. Da ist Frust vorprogrammiert und meistens muss der Kundenbetreuer dann Rede und Antwort stehen.

In unserer vierteiligen Exklusiv-Serie berichten wir über die täglichen Probleme der Deutschen Bahn und den Alltag ihrer Mitarbeitenden.

Heute steht Etienne im Mittelpunkt: Er ist Kundenbetreuer und zu seinem Job gehört weit mehr, als nur Tickets zu kontrollieren und Zugansagen zu machen.

Die Details folgen jetzt.

Wer kennt es nicht: die Zugfahrt wird gestrichen, der Zug ist kaputt oder kommt zu spät. Es läuft im Leben nicht immer alles nach Plan – auch bei der Deutschen Bahn nicht.

In unserer exklusiven Interviewserie geben uns Mitarbeitende der DB einen Einblick in ihre Tagesabläufe. Wie sie mit Problemen umgehen und was die eigentlichen Ursachen sind, haben wir erfragt.

In der vergangenen zweiten Folge unserer Serie berichtete Werkstattmitarbeiter Timm von seiner Arbeit mit kaputten Zügen.

Etienne ist Kundenbetreuer bei der Bahn und erzählt, wie vielfältig und auch fordernd sein Job sein kann.

Denn der erste Ansprechpartner bei einer Panne ist meistens die Kundenbetreuung im Zug. In diesem Job muss man vor allem auch mit dem Frust der Fahrgäste umgehen können.

TAG24: Wie sieht der Arbeitsalltag bei Dir aus?

Etienne: An der Einsatzstelle angekommen, informiere ich mich, ob es veränderte Einsatzpläne oder ähnliches gibt.

Danach geht's in Richtung Zug, wo ich mich mit dem Triebfahrzeugführenden abspreche und dann kann die Fahrt auch schon beginnen.

Während der Fahrt mache ich Durchsagen, kontrolliere Tickets und stehe Reisenden unter anderem bei Fragen zu Tarifen, Haltestellen und Co. zur Verfügung.

TAG24: Wie bist Du zur Bahn gekommen?

Etienne: Vor etwas über einem Jahr bin ich Papa geworden und habe ich mich auf dem Arbeitsmarkt nach einem Job mit klar geregelten Arbeitszeiten umgesehen.

Mit einer Ausbildungsstelle und zunächst einmal geringem Verdienst hätte ich meine Familie nicht versorgen können.

Schließlich bin ich auf die Bahn aufmerksam geworden, denn das Unternehmen zahlt auch in der Weiterbildung ein gutes Gehalt. Da fiel mir natürlich die Entscheidung gar nicht schwer.

TAG24: Auf welcher Strecke bist Du hauptsächlich unterwegs?

Etienne: Ich bin für die Strecke zwischen Dresden und Kamenz zuständig. Auf dieser Linie trifft man dieselben Fahrgäste häufig wieder, man kennt sich mittlerweile. Das ist sehr schön. Der Ausblick auf Dresden während der Fahrt ist auch fantastisch, vor allem, wenn früh über der Altstadt die Sonne aufgeht.

Klar gibt es auch auf unserer Strecke mal die eine oder andere Herausforderung – z.B. bei Zugausfällen. Dann muss ich mir einen Plan überlegen, wie es weitergeht. Auch das ist Teil unseres Jobs.

Der Abschluss unserer DB Exklusiv Reihe steht schon in den Startlöchern. Dann verschaffen wir uns einen Eindruck über die Arbeit in der Leitstelle am Dresdner Bahnhof.

Was die Bahn macht, um ihre Probleme auf kurze und lange Sicht zu lösen, ist hier zusammengefasst.

Dort berichten auch andere Mitarbeitende von ihren Erfahrungen und teilen ihre Gedanken zur aktuellen Lage der Bahn.

Du möchtest mehr über Werkstattmitarbeiter Timm erfahren? Dann findest Du hier das ganze Interview mit ihm.