Kommentar zu Dynamo Dresden: Trainerwechsel als letzter Strohhalm?
Dresden - Ich bin im 30. Jahr meines Berufslebens, habe daher schon über so manchen Trainerwechsel berichtet. Leicht sind die Worte nie gefallen, weil ich ein Gegner von solchen Entscheidungen bin. Kontinuierlich und langfristig - das sind für mich zwei Adjektive für den Erfolg. Für Vereine ist solch ein Handeln aber meist der letzte Strohhalm.
Jetzt kommt es darauf an, wie die Verantwortlichen von Dynamo die Gesamtsituation betrachten.
Geäußert haben sie sich schon vier Wochen, in dem sie Markus Anfang (49) eine Jobgarantie "ligenunabhängig" ausgestellt haben.
Doch da war die Situation noch eine andere. In den drei folgenden Punktspielen wurden erneut fünf Punkte die Elbe hinuntergespült. Der desolate Pokalauftritt in Plauen kommt hinzu.
Sind sie beim letzten Strohhalm angelangt, dann müssen sie jetzt handeln. Spätestens am heutigen Dienstag. Es ist keine Zeit mehr für einen Aufschub.
Ich selbst bin der Meinung, dass es für Dynamo keinen besseren Trainer gibt, doch jetzt kommt das große Aber: Anfang scheint mit seinem Latein am Ende zu sein. Er kommt mental nicht mehr ran an seine Spieler.
Ein neuer Übungsleiter bringt auch keine Aufstiegs-Garantie, er würde auch keine Tore schießen, aber er könnte neue Impulse setzen, das Verkopfte bei Dynamo lösen, wieder Luft durch den letzten Strohhalm ziehen. Eher heute als morgen.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Sven Sonntag, Steffen Füssel