70 Prozent Körperoberfläche verbrannt! Teenager steigt auf Kesselwagen und berührt Oberleitung

München - Am Münchner Bahnhof Trudering ist ein 19-Jähriger auf einem abgestellten Kesselwaggon durch einen Stromschlag schwer verletzt worden.

Erst nachdem die Gleise gesperrt und der Strom abgeschaltet waren, konnte der Schwerverletzte vom Waggon geholt werden.
Erst nachdem die Gleise gesperrt und der Strom abgeschaltet waren, konnte der Schwerverletzte vom Waggon geholt werden.  © Bundespolizeidirektion München

Wie die Bundespolizeidirektion München mitteilte, passierte der Vorfall in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 3 Uhr.

Das Opfer und ein gleichaltriger Begleiter stiegen demnach auf das abgestellte Schienenfahrzeug.

"Der 19-Jährige kam dabei mit der Oberleitung in Berührung, wodurch er einen Stromschlag erlitt und bewusstlos auf dem Waggon liegen blieb", heißt es in einer Mitteilung.

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"Sein Freund sprang zunächst vom Waggon zu Boden, kletterte jedoch erneut hoch, als er merkte, dass der Verunglückte nicht mehr reagierte und reanimierte ihn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte."

Eine zufällig in der Nähe befindliche Streife beobachtete laut Feuerwehrangaben einen Spannungsbogen, hörte Schreie und alarmierte die Rettungskräfte – konnte selbst jedoch wegen des noch nicht abgeschalteten und geerdeten Bahnstroms nicht zu dem Verletzten hochsteigen.

Oberleitung führt 15.000 Volt: Polizei warnt eindringlich vor Gefahr

Erst im Anschluss – durch entsprechende Schritte unter anderem der Berufsfeuerwehr München – konnte der Teenager von dem Waggon geborgen werden. "Er erlitt Verbrennungen zweiten Grades auf 70 Prozent seiner Körperoberfläche. Sein Freund, der ebenfalls in München wohnhaft ist, kam mit leichten Schürfwunden zur Beobachtung ebenfalls in ein Krankenhaus."

Warum die beiden auf den Wagen stiegen und wie genau es zu dem Unfall kam, muss nun ermittelt werden. Durch den Vorfall kam es zu Einschränkungen des Bahnverkehrs. Die Bundespolizei möchte diesen Vorfall nutzen, um auf die nicht zu unterschätzenden Gefahren hinzuweisen.

"Von der 15.000 Volt führenden Oberleitung kann auch ohne direkten Kontakt ein Lichtbogen überspringen", heißt es. "Sowohl im Gleisbereich als auch auf den Waggons besteht Lebensgefahr!" Zum Vergleich: In einer Steckdose zu Hause herrscht eine Spannung von 230 Volt.

Titelfoto: Bundespolizeidirektion München

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