Sachsens goldiger Kreißsaal! Hier werden unsere Olympia-Helden geboren

Assistenzärztin Sibylle Blei (30) und Hebamme Mandy Süß (37) schauen sich die neugeborenen Mädchen genau an: Schlummern hier schon die nächsten Skisprung-Talente?  © Sven Gleisberg

Erlabrunn - Die Geburtenstation von Erlabrunn ist die Wiege sächsischer Überflieger: Jens Weißflog? Olympiasieger. Sven Hannawald? Olympiasieger. Richard Freitag? Aktuelle Medaillenhoffnung auf der Olympia-Großschanze. Alle drei Sportler erblickten in dem kleinen Krankenhaus das Licht der Welt.

Rund 400 Mütter entbinden jährlich in der Erlabrunner Klinik - und alle zehn bis 17 Jahre scheint einem Baby dabei ein großes Skisprung-Talent in die Wiege gelegt zu werden. Richard Freitag (26) kennt die Geschichte: "Wenn wir nicht ganz so weit auseinander wären, würde ich sagen, es war eine gute Hebamme."

Auf jeden Fall sind Hebammen und Ärzte allesamt so begeisterte Skisprung-Fans, dass jeder Wettkampf über den Stationsbildschirm flimmert. Klinik-Geschäftsführerin Constanze Fisch: "Dass aus unseren Babys erfolgreiche Sportler werden, macht uns eine große Freude."

Auch den aktuellen Olympia-Wettkämpfen fiebern die Erlabrunner Hebammen entgegen. "Wenn nicht gerade eine Mutti entbindet, wird im Bereitschaftszimmer geschaut", so die Klinik-Chefin. Das nächste Mal werden im "Kreißsaal der Champions" am Sonnabend wieder die Daumen gedrückt, damit es mit dem nächsten Olympiasieg klappt. Constanze Fisch: "Jetzt wäre mal wieder jemand dran, wenn man so die Folge betrachtet."

Nach Weißflog (Jahrgang 1964), Hannawald (1974) und Freitag (1991) ist schon das nächste Erlabrunner Talent in Sicht: Richard Freitags kleine Schwester Selina, die 2001 geboren wurde, belegte bei der Junioren-WM Platz vier - und visiert 2022 Olympia in Peking an.

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Wenn keine Geburt ansteht, verfolgen Assistenzärztin Sibylle Blei (30), Hebamme Mandy Süß (37) und ihre Kolleginnen die Skisprungwettbewerbe im Bereitschaftszimmer.  © Sven Gleisberg