Scholz zum 3. Mal in Dresden: So verlief der heutige Kanzlerbesuch

Dresden - Zum Ersten, zum Zweiten ... Bereits zum dritten Mal besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) am heutigen Freitag Dresden. Für seine Visite beim Holzbauunternehmen Lepski in Reick wurde aus Sicherheitsgründen eigens die Zufahrt zum Unternehmenssitz gesperrt. Auch die benachbarte Kita war dicht.

Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD, l.) mit Firmenchef Ralf Lepski (55) und Sohn Felix (25). Spätestens in fünf Jahren will der Vater den Betrieb an seinen Sohn übergeben.
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD, l.) mit Firmenchef Ralf Lepski (55) und Sohn Felix (25). Spätestens in fünf Jahren will der Vater den Betrieb an seinen Sohn übergeben.  © DPA/Robert Michael

Besuchstag für Olaf Scholz - und zwar ein stressiger: Vormittags spricht der Kanzler noch bei der Klausurtagung der niedersächsisch-bremischen SPD auf Norderney, bevor er sich vom äußersten Nordwesten in den "mittleren Osten" der Republik aufmacht und dem Vernehmen nach gegen 14.25 Uhr auf dem Klotzscher Flughafen landet.

Parallel dazu gibt Handwerkspräsident Jörg Dittrich (54) und Dachdeckermeister aus Dresden 13 Kilometer Luftlinie entfernt bereits Interviews in Reick.

Er kritisiert die Bürokratie. "Brauchen wir Vorschriften für Schwangere in Betrieben, in denen nur Männer arbeiten? Sind wir da auf einem guten Weg?" Natürlich nicht. Und deshalb müsse der Bundeskanzler handeln, sagt Dittrich.

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Als Olaf Scholz dann kurz vor 15 Uhr - und damit überpünktlich - im Unternehmen eintrifft, ist die Anspannung groß.

Nur Firmenchef Ralf Lepski (55), natürlich in Zimmermannskluft, ist locker. Kann er auch, er hat es geschafft. Gestartet in einer Garage, produziert er heute mit 30 Mitarbeitern vor allem Holzhäuser und kommt auf einen Jahresumsatz von 3,4 Millionen Euro (2023).

Nagelprobe mit Kanzler: Bei seinem Besuch im Dresdner Holzbauunternehmen Lepski durfte der Kanzler kurz selbst Hand anlegen, rechts Handwerkspräsident Jörg Dittrich (54).
Nagelprobe mit Kanzler: Bei seinem Besuch im Dresdner Holzbauunternehmen Lepski durfte der Kanzler kurz selbst Hand anlegen, rechts Handwerkspräsident Jörg Dittrich (54).  © DPA/Robert Michael

Sicherheitsstandards am Freitag vergleichsweise hoch

Die Kita "An der Schleifscheibe", gleich neben Holzbau Lipski, war geschlossen. Aber nicht aus Sicherheitsgründen, sondern wegen einer zweitägigen Fortbildung.
Die Kita "An der Schleifscheibe", gleich neben Holzbau Lipski, war geschlossen. Aber nicht aus Sicherheitsgründen, sondern wegen einer zweitägigen Fortbildung.  © privat

Und dann gilt's: als Erstes ein Gruppenbild mit Kanzler (im blauen Anzug, mit weißem Hemd und ohne Krawatte), dann zwei weitere Fotostationen.

Scholz gibt sich verbindlich, sagt nicht viel, lächelt. So kennt man ihn.

Das Ganze läuft ab wie im Film: Schnitt, Schnitt, Schnitt. Zum Abschluss noch ein Mitarbeitergespräch, nach nicht einmal einer halben Stunde ist der Spuk vorbei.

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Dafür sind die Sicherheitsstandards an diesem Tag vergleichsweise hoch. Die Sackgasse am Lepski-Standort ist komplett abgeriegelt. Insgesamt 53 Beamte sind laut Polizeidirektion Dresden im Einsatz. Sogar die benachbarte Kindertagesstätte ist für zwei Tage zu.

Das habe aber andere Gründe, heißt es auf Anfrage von der Stadt. Eine Fortbildung, die schon lange eingetaktet gewesen sei: "Auch andere Kitas in Dresden haben gestern und heute pädagogische Schließtage."

Hohe Sicherheitsstandards: Eine Reihe von Einsatzfahrzeugen und insgesamt 53 Beamte sicherten den Kanzlerbesuch ab.
Hohe Sicherheitsstandards: Eine Reihe von Einsatzfahrzeugen und insgesamt 53 Beamte sicherten den Kanzlerbesuch ab.  © xcitepress/Finn Becker

Die Mitarbeiterbesprechung dauert nicht ewig. Der Kanzler muss weiter. In Chemnitz warten die Kollegen der Freien Presse. Bei dieser Gelegenheit beantwortet der Kanzler nicht nur Fragen der Journalisten, sondern auch der Bürger.

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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