Schwulensauna feiert Jubiläum: Was sich mittlerweile alles verändert hat
Dresden - Vor 25 Jahren war es eine kleine Sensation: Die Sauna "Man's Paradise" öffnete auf der Friedensstraße in Dresden - ausschließlich für schwule Männer. Zum Schwitzen, Flirten und mehr - es war heiß am Rand des Hechtviertels. Heute ist nicht nur der herr-liche Singular aus dem Namen verschwunden. Das Paradies ist auch Damen zugänglich - zumindest an zwei Wochentagen.
"Seit ich vor elf Jahren die Sauna von Siegfried Lachnet übernommen habe, hat sich viel verändert", schmunzelt Chef "Onkel Ralf" Koppetzki (49).
Unter Lachnets Ägide trällerten sogar DDR-Schlagerstars wie Regina Thoss (78, "Die Liebe ist ein Haus") zwischen finnischer Sauna und "Spielzimmer" vor leicht beschürzten Herren.
"Solche Sauna-Auftritte gibt es heute nicht mehr", sagt Koppetzki.
Erotisch darf es noch immer werden, muss es aber nicht. Der Chef kennt die Wünsche der schwulen Community - schließlich gründete er 1998 mit dem "Queens" die erste Gay-Bar in der Neustadt, schipperte schon 26-mal mit dem "LoveBoat" auf der Elbe. Doch sein Sauna-Club hat sich längst einem breiteren Publikum geöffnet.
"Vier Tage bleiben den Gays vorbehalten, der Montag gehört den Heteros, Donnerstag und Samstag ist unisex."
Dschungel-Fassadenbemalung wird am Freitag fertig!
An allen Tagen aber wird penibel darauf aufgepasst, wer in den Club kommt. "Wir achten am Eingang auf ein gepflegtes Äußeres", versichert Koppetzki.
Er selbst gönnt sich für sein Wohlbefinden jährlich eine mehrwöchige Auszeit in Kolumbien.
Davon inspiriert ist die neue Dschungel-Fassadenbemalung im Außenpool-Bereich. Sie wird pünktlich zum 25. Geburtstag fertig, der am Freitag (für Gays) und Samstag (unisex) ab 12 Uhr mit DJ Flexi, Kuchenbüfett, BBQ, Grill und Saunaaufgüssen bis Mitternacht gefeiert wird.
Eintritt: 10 bis 25 Euro, beim Kauf einer Zehner-Karte frei.
Titelfoto: Eric Münch