Jetzt steht die Finanzierung: Neues NSU-Zentrum in Chemnitz soll nicht nur an die Opfer erinnern

Chemnitz - Der Weg für das Pilot-Informationszentrum zum "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) in Chemnitz ist frei. Das sächsische Kabinett in Dresden hat am heutigen Dienstag den Zuschuss von zwei Millionen Euro zur Finanzierung beschlossen.

Eine Hörstation wird es im zukünftigen NSU-Dokumentationszentrum geben.  © dpa/Hendrik Schmidt

Weitere zwei Millionen Euro kommen vom Bund. Für die weitere Auseinandersetzung mit den Verbrechen der rechtsextremen Terrorzelle soll das Dokumentationszentrum im nächsten Frühjahr im ehemaligen Stadtwerkehaus auf der Augustusburger Straße öffnen.

Die Chemnitzer Grünen sprechen von einem "Meilenstein" bei der Aufarbeitung des NSU-Netzwerkes.

Chemnitz sei eine "Stadt, die bereit ist Verantwortung zu übernehmen für ein Miteinander, in dem Rassismus und rechte Gewalt aktiv verhindert werden", sagte Kreis-Chefin Coretta Storz (38). "Das Zentrum kann einen wesentlichen Beitrag zu Antirassismus in Chemnitz leisten."

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Das Zentrum zeigt die Wanderausstellung "Offener Prozess", außerdem sind ein Archiv und ein Versammlungsort zum Gedenken an die Opfer des NSU-Terrors geplant. In einer sogenannten Assembly sollen sich Betroffene der Verbrechen, aber auch anderer rechtsmotivierter und rassistischer Gewalt vernetzen können.

Das Chemnitzer Pilotprojekt soll Impulse für das ebenfalls geplante zentrale Zentrum zum NSU-Komplex in Deutschland liefern.

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Für Coretta Storz (38, Grüne) ist die gesicherte Finanzierung des Chemnitzer NSU-Zentrums eine gute Nachricht.  © Kristin Schmidt

Bereits bei der öffentlichen Vorstellung des Konzeptes hatte es auch kritische Stimmen gegeben. Opfervertreter finden den Standort in einer "Täterstadt" fragwürdig und haben Sicherheitsbedenken.

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