Chemnitzer Studenten sauer: Kosten steigen, doch das Studentenwerk schweigt
Chemnitz - Studierende müssen künftig einen höheren Beitrag an das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau zahlen. Doch informiert wurde darüber niemand.
Ab dem kommenden Sommersemester erhöht sich der Beitrag, der in die Semestergebühren mit einfließt, um 6,10 Euro auf 89 Euro. Das ist bereits die zweite Erhöhung in einer Krisenzeit. Bereits im zweiten Lockdown stieg der Betrag um 6,80 Euro.
Wie der Studentenrat der TU Chemnitz auf seiner Webseite mitteilte, wurden die Studierenden jedoch nicht über die Erhöhung informiert. Auch Informationen über eine mögliche Mietpreiserhöhung in den Studentenwohnheimen blieb bisher aus.
Michael Kölzig, stellvertretendes Verwaltungsmitglied, äußert sich ebenfalls voller Kritik: "Es war mir ein wichtiges Anliegen, im Verwaltungsrat darauf hinzuweisen, dass die getroffenen Entscheidungen zur Erhöhung des Beitrages frühestmöglich und breit über alle Kanäle transparent an betroffene Studierenden kommuniziert werden. Obwohl mir dies bestätigt wurde, ist dies nicht geschehen. Dies zeigt, dass man sich als Verwaltungsratsmitglied nicht auf die Worte der Geschäftsführerin verlassen kann."
Doch nicht nur die Semestergebühren steigen. In der Mensa gab es ebenfalls eine Preiserhöhung um rund 15 Prozent bei Tagesangeboten und auch der Solidaritätsbeitrag steigt um rund 8 Prozent ab dem kommenden Sommersemester. Dabei sind die finanziellen Mittel bei vielen Studenten sowieso schon knapp bemessen.
Daniel Poguntke, Mitarbeiter im Referat Hochschulpolitik, ist enttäuscht von der Geschäftsführerin des Studentenwerkes Chemnitz-Zwickau und Sprecherin der sächsischen Studentenwerke, Anja Schönherr. Es erwecke den Anschein, sie setze sich bei den Abgeordneten des sächsischen Landtags zu wenig für Gelder für die Studienwerke ein. Darüber hinaus fehlen zusätzliche Beratungsangebote für Studierende.
"Dies zeigt, dass das Studentenwerk Chemnitz-Zwickau nicht für, sondern gegen Studierende arbeitet und jene nur als notwendiges Übel betrachtet", so Poguntke abschließend.
Titelfoto: 123rf/snowing