Ex-CFC-Profi Mauersberger hört auf! "Glauben wichtiger als Fußball"
Chemnitz -Vor acht Jahren feierte Christian Mauersberger sein Debüt in der U-17-Nationalmannschaft. Beim 4:0 gegen die Türkei spielten an der Seite des Chemnitzers unter anderen Leon Goretzka, Serge Gnabry und Niklas Süle. Sie alle stehen heute beim FC Bayern München unter Vertrag.
Auch Mauersbeger träumte von einer großen Fußballerkarriere. Daraus wird nichts werden. Der 23-Jährige, zuletzt in Diensten des FSV Zwickau, macht Schluss. Er hängt seine Töppen an den Nagel!
"Aktuell genieße ich die freie Zeit bei meiner Familie im Erzgebirge. Anfang September feiern wir den 18. Geburtstag meiner Schwester Sara. Danach geht’s für mich nach Konstanz an den Bodensee. Dort beginne ich in der Hillsong Church, das ist eine freie kirchliche Gemeinde, ein einjähriges Praktikum", verrät Mauersberger TAG24.
Gut möglich, dass er eines Tages als Jugendpfarrer arbeiten wird. Das Kapitel Fußball jedenfalls ist (vorerst) beendet. "Es war ein cooles Leben als Profi, aber der Glauben ist mir wichtiger. Es war sehr schwer, in dieses Praktikumsjahr reinzukommen. Es gab sehr viele Bewerber. Ich freue mich riesig auf die neue Zeit."
Vor einem Jahr hatte ihn der damalige Trainer Torsten Ziegner vom FC Schalke 04 II. zum FSV Zwickau geholt. Mauersberger kam über 13 Drittliga-Einsätze nicht hinaus. Da er im Sommer aus der U-23-Regel fiel, wurde sein Vertrag bei den Westsachsen nicht verlängert.
Aus der anfangs erhofften Rückkehr zu seinem Heimatverein CFC wurde nichts. "Ich hatte Angebote von anderen Regionalligisten. Selbst in diesen Tagen rufen mich Berater an und wollen mich zur Rückkehr überreden", verrät Mauersberger. Er hat alle Angebote abgelehnt und den Sommer mit der Familie genossen.
"Das war acht Jahre lang nicht möglich, weil die Ferien stets in die Zeit der Saisonvorbereitung oder Auswahlcamps fielen. Jetzt war ich das erste Mal wieder mit Eltern und Geschwistern in Kroatien im Sommerurlaub. Es gibt einfach wichtigere Dinge im Leben als Fußball", sagt Mauersberger und versichert: "Ich habe meinen inneren Frieden gefunden."
Kicken wird er in den kommenden Monaten nur noch in der Freizeit. "Vielleicht komme ich nach dem Jahr zurück zu meiner Familie ins Erzgebirge, vielleicht studiere ich Theologie, vielleicht arbeite ich ehrenamtlich in der Kirche und studiere Lehramt. Das wird sich zeigen. Für mich ist die Zeit am Bodensee auch ein Jahr der Orientierung", betont Mauersberger.