Immer wieder Gewalt: Rechte Studenten sollen von Uni fliegen
Halle (Saale) - Der Studentenrat der Universität Halle will Rechte von der Hochschule werfen lassen.
"Wir möchten es nicht hinnehmen, das faschistische Gewaltexzesse mehr und mehr zum Normalfall an unserer Universität werden", heißt es auf der Internetseite des StuRa. Damit spielen die Studenten anscheinend vor allem auf Mitglieder der rechtspopulistischen"Identitären Bewegung" (IR) an, deren Haus sich in Campus-Nähe in der Adam-Kuckhoff-Straße befindet.
Immer wieder war es dort in der Vergangenheit zu Auseinandersetzungen gekommen. Das Haus war wiederholt Ziel von Attacken. Zuletzt jedoch kam es in der Nacht vom 20. zum 21. November zu einem Zwischenfall, bei dem zwei mit Baseballschlägern bewaffnete Maskierte einen Zivilpolizisten am Steintorcampus angegriffen hatten (TAG24 berichtete). Zuvor sollen Unbekannte Flaschen auf das Haus geworfen haben.
Für den StuRa ist diese Gewaltbereitschaft auf dem Campus eindeutig fehl am Platz. Die Mitglieder fordern deshalb die Exmatrikulation "von gewalttätigen rechtsextremen Studierenden" sowie "ein Hausverbot für gewalttätige Rechtsextremisten".
Das allerdings ist schwierig durchzusetzen. Derzeit lägen der Universität zu wenige Informationen vor, erklärte Kanzler Markus Leber gegenüber der MZ. Auch extreme Äußerungen könnten nicht einfach mit einem Ausschluss aus der Uni "bestraft" werden, solange sie nicht die Grenze der Meinungsfreiheit überschreiten würden, so Leber.
Auch die Leipziger Studenten waren daran gescheitert. Nachdem der Jura-Professor Thomas Rauscher (61) rassistische Kommentare auf Twitter veröffentlichte, forderten die Studierenden in der Messestadt, ihn zu entlassen. Letztendlich wurden keine dienstrechtlichen Schritte gegen den umstrittenen Professor eingeleitet (TAG24 berichtete).
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